© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    40/99 01. Oktober 1999


Meldungen

Diebstahl zweier Schweine war "symbolische Nothilfe"

KIEL. Die Tierrechtlerin und Bundesvorsitzende von Animal Peace, Silke Ruthenberg, ist am vergangenen Freitag vom Amtsgericht Kiel vom Vorwurf des Diebstahls freigesprochen worden. Die 32jährige hatte im August 1997 zwei Ferkel aus einer Schweinemastanlage in Negernbötel (Schleswig-Holstein) entwendet und an einen "Gnadenhof" abgegeben. Das Amtsgericht Segeberg hatte die Frau daraufhin wegen Diebstahls zu einer Geldstrafe in Höhe von 1.200 Mark verurteilt. In der Berufungsverhandlung erklärte der Vorsitzende Richter, das Amtsgericht habe die Angelegenheit "nicht richtig gesehen". Es habe keine Aneignungsabsicht bestanden, und somit sei der Straftatbestand des Diebstahls nicht erfüllt. Silke Ruthenberg selbst wertet ihre "Befreiungsaktion" als "symbolische Nothilfe für die über 40 Millionen in Massenhaltung mißhandelten, geschlachteten Schweine".

 

Hundefleisch bleibt in Südkorea vorerst verboten

SEOUL. Das Verkaufsverbot von Hundefleisch für den menschlichen Verzehr bleibt in Südkorea mindestens bis zur Fußballweltmeisterschaft 2002 bestehen. Das beschloß die südkoreanische Regierung, nachdem Abgeordnete der Opposition mit einem Gesetzentwurf den Verkauf legalisieren wollten. In einem Bericht hatte das Agrarministerium davor gewarnt, daß bei einer Aufhebung des Verbots das Ansehen Südkoreas international Schaden nehme und die Gefahr bestünde, daß Tierschutzgruppen zum Boykott südkoreanischer Waren aufrufen könnten. Zwar wird in Korea traditionell Hundefleisch gegessen, der Verkauf ist aber seit den Olympischen Sommerspielen von 1988 verboten.

 

Kritik an Gentechnik ist "ritualisierter Streit"

FRANKFURT/MAIN. Evangelische Wirtschaftsexperten halten die kirchliche Kritik an der "grünen Gentechnik" für einen "ritualisierten Streit". Es gebe keine sachlichen Gründe gegen den Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen, erklärte der Arbeitskreis Evangelischer Unternehmer (AEU). Er wandte sich gegen Forderungen der Umweltbeauftragten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), auf Kirchengütern keine Aussaat von gentechnisch veränderten Pflanzen zuzulassen. Als erste hatte die Synode der Kirchenprovinz Sachsen beschlossen, Verträge mit landwirtschaftlichen Pächtern entsprechend zu verändern. Allerdings hatte Bischof Axel Noack den Beschluß aufgehoben und den AEU um eine Stellungnahme gebeten.


 
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