© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    39/99 24. September 1999


Zitate

"Erst mit dieser SPD-Strategie der Neuen Mitte gelingt es der PDS, sich als Partei links neben der SPD zu etablieren. (…) Kaum jemand redet noch von der Kommunistischen Plattform der Sahra Wagenknecht, kaum ist noch die Rede von anderen stalinistisch geprägten Gruppen. Die PDS ist auf dem Weg zur Volkspartei Ost, sie erkämpft sich eine Stellung als CSU des Ostens."

Armin Fuhrer in der Tageszeitung "Die Welt" vom 21. September 1999

 

 

"Profil: Ist das ein großes Mißverständnis oder eine konzentrierte Kampagne gegen Sie?

Sloterdijk: Ich habe unwiderlegbare Beweise, daß in Starnberg...

Profil: ... wo Jürgen Habermas residiert...

Sloterdijk: ... eine Art Fatwa über mich verhängt worden ist. Dieser Fatwa gemäß legen sich jetzt die medialen Mudschahedin der Kritischen Theorie gegen mich ins Zeug. Früher hat man von zynischen Politikern gesagt, sie betrachteten ihre Wähler nur als Stimmvieh. Heute muß man von gewissen Journalisten sagen, die betrachten ihre Leser nur als Skandalvieh. Das ist ein sehr gefährlicher, antidemokratischer Modus von Öffentlichkeit, eine merkwürdige Synthese aus Liberalismus und Totalitarismus."

Peter Sloterdijk, Philosoph, in einem Interview des österreichischen Magazins "Profil" vom 13. September 1999

 

 

"Die Kampagne der Kirchenleitung zeigte Wirkung: Störer stürmten die Notsy-node. Eine anonyme Bombendrohung sollte die polizeiliche Räumung des Audimax provozieren. Die evangelische Kirche betont stets, wie sehr sie sich engagierte Laien wünscht und daß sie die schweigende Mehrheit der Kirchensteuerzahler mobilisieren möchte. Aber die Richtung des Aufbruchs will sie selber bestimmen. Wenn an ihrer institutionellen Macht gerüttelt wird, grenzt sie Kritiker aus."

Gerhard Besier, Theologie-Professor an der Universität Heidelberg, im "Focus" vom 20. September 1999

 

 

"Auch schwule und lesbische Paare, die ihre Liebe von der Kirche absegnen lassen möchten, nimmt sie ernst... Und: ’Auch eine Frau, die abgetrieben hat, muß erhobenen Hauptes in die Kirche kommen können.‘ Für Bischöfin Käßmann ist die feministische Theologie kein Schimpfwort: ’Schauen Sie sich die Gottesdienste an, die ehrenamtliche Arbeit an der Basis, das sind in der Mehrheit die Frauen.‘ Da überrascht es nicht, daß sie auch einmal Emma-Abonnentin war."

Alice Schwarzer in der feministischen Zeitschrift "Emma", September 1999

 

 

"Die bestehende Vielfalt von Lebensgemeinschaften in unserer Gesellschaft, die sich in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat, muß von der Politk nun endlich aufgenommen unf berücksichtigt werden. Unser Leitbild, das Leitbild der Liberalen, ist jegliche Art von Verantwortungsgemeinschaft, in der die Menschen füreinander einstehen und füreinander Verantwortung übernehmen. Dazu gehören für uns selbstverständlich auch die gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften. Auch die Frau, die mit ihrer Frau eine Lebenspartnerschaft eingehen will, muß die nötige Unterstützung vom Gesetzgeber haben."

Ina Lenke, FDP-Bundestagsabgeordneter, in "Das Parlament" vom 17. September 1999

 

 

"Das Kokettieren mit einer rot-roten Koalition hat der Thüringer SPD geschadet. Die Lust auf das Modell SPD-PDS ist jetzt manchen Sozialdemokraten gründlich vergangen. SPD plus PDS bringt eben keine Mehrheit, wie Thüringen zeigt. Im Gegenteil es hat die CDU so gestärkt (...), daß sie absolute Mehrheiten erringen kann."

Richard Schröder, Mitgründer der Ost-SPD, im "Focus" vom 20. September 1999


 
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