© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    37/99 10. September 1999


Meldungen

Produktpiraterie kostet 70.000 Arbeitsplätze

KÖLN. Uhren, Software, Videokassetten, Parfüm, T-Shirts – vor Produkt- und Markenpiraten ist nichts mehr sicher. Der weltweite Schaden durch den Mißbrauch von Marken und illegales Vervielfältigen von Produkten wird auf jährlich rund 550 Milliarden Mark geschätzt. Etwa ein Zehntel davon entfällt auf Deutschland. Schätzungsweise 70.000 Arbeitsplätze gehen hierzulande durch Produktpiraterie verloren, berichtet das Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Außerordentlich große Erfolge beim Kampf gegen Produkt-Raubritter feiert neuerdings der deutsche Zoll: Allein 1998 wurde Hard- und Software, Bild-, Ton- und Datenträger im Wert von gut 16 Millionen Mark beschlagnahmt.

 

Die Schwarzarbeit soll stärker bekämpft werden

FRANKFURT/M. Der Vorsitzende der Gewerkschaft Bau-Agrar-Umwelt, Klaus Wiesehügel, hat zur Bekämpfung der Schwarzarbeit im Baugewerbe die Einrichtung einer zentralen Verfolgungsbehörde gefordert. Wiesehügel begründete die Notwendigkeit einer solchen Bundesbehörde mit der Zunahme der Schattenwirtschaft. Gleichzeitg warnte er vor mafia-ähnlichen Zuständen bei der illegalen Arbeitsvermittlung. Auch der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) hat vor einer dramatischen Zunahme der Schwarzarbeit gewarnt und gefordert, diese künftig als Straftat zu ahnden. Schätzungsweise 100 Milliarden Mark Umsatz ging den Handwerksbetrieben in diesem Jahr durch Schwarzarbeit verloren.

 

Eltern müssen für Schüler tiefer in die Tasche greifen

KÖLN. Die Bundesländer werden immer knauseriger, wenn es um Geld für neue Schulbücher geht – und das, obwohl sich die Zahl der Schüler seit Anfang der neunziger Jahre um rund ein Zehntel erhöht hat. So geben die Länder in diesem Jahr für Schulbücher rund 521 Millionen Mark aus – 261 Millionen weniger als 1991. Im laufenden Jahr stehen pro Schüler nur noch 41 Mark zur Verfügung, gegenüber 68 Mark zu Beginn der neunziger Jahre. Die größten Abstriche an den Lernmittel-Budgets gab es in den östlichen Bundesländern. Dort belaufen sich 1999 die staatlichen Ausgaben für Bücher je Schüler auf 35 Mark, berichtet das Institut der deutschen Wirtschaft. Wegen der Rotstift-Politik der Bundesländer greifen deshalb Eltern und private Sponsoren neuerdings immer tiefer in die Tasche, um neue Bücher zu finanzieren.


 
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