© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    36/99 03. September 1999


Zeitschriftenkritik: "Wissenschaft ohne Grenzen"
Phänomene und Rätsel
Werner Olles

Am 9. Januar 1998 strahlte das österreichische Wissenschaftsmagazin "Modern Times" einen Beitrag über die Entwicklung von implantierbaren Gehirn-Bio-Chips aus. Bis dahin war nur wenigen Menschen bekannt, daß die deutsche Bundesregierung ca. 36 Millionen Mark für die Entwicklung eines solchen Gehirnimplantates zur Verfügung stellt. Zwar war der Beitrag eine reine Propaganda-Sendung, in der auf die Konsequenzen nicht eingegangen wurde. So wäre jeder an dieses "Homecare System" angeschlossene Mensch vollständig überwachbar. Eine Behörde, die sich zu diesem System Zugang verschaffte, wüßte immer, wo sich der Betreffende gerade aufhält.

Wissenschaft ohne Grenzen weist in dem Beitrag "Bio-Chips: Wächter für unsere Gesundheit oder Wegbereiter für eine kontrollierte Gesellschaft?" nach, daß solche Forschungen im militärischen Bereich schon vor Jahren entwickelt und durchgeführt wurden. So haben Wissenschaftler die medizinischen Bio-Chips zur Überwachung von Personen mit Ufo-Entführungserlebnissen verwendet. Diese Technologien scheinen schon lange, bevor sie in die Öffentlichkeit kamen, im Einsatz gewesen zu sein, um mit ihnen Informationen zu sammeln.

Die Zeitschrift, die sich mit grenzwissenschaftlichen Phänomenen und ungelösten Rätseln beschäftigt, sieht den Menschen zunehmend als Produkt genetischer Manipulationen. Daneben befaßt man sich aber auch intensiv mit der Erklärung metaphysischer Zusammenhänge, versucht Verständnis zu wecken für die höheren Gesetze in der Natur des Universums, geht aber auch solchen Phänomenen wie der Anatomie einer politischen Religiosität im Glauben Adolf Hitlers nach, der als Produkt einer kranken Zeit und kranken Gesellschaft die tiefe geistige, religiöse und politische Krise des Abendlandes sichtbar machte.

Sehr informativ ist auch ein Bericht über "Nicolas Röhrichs Weg nach Shambhala". Der in St. Petersburg geborene Röhrich war einer der bekanntesten europäischen Tibet-Forscher, die Anfang dieses Jahrhunderts Bekanntschaft mit der fernöstlichen Geisteskultur machten. Von ihm stammten die ersten wissenschaftlichen Dokumente über diesen geheimisumwobenen Ort in Zentralasien. Tatsächlich tauchten immer wieder zwei Namen auf: Agartha und Shambhala, die als rivalisierende Quellen okkulter Macht einerseits das Gute und Idealistische, andererseits aber das Böse und Materialistische verkörperten.

Wissenschaft ohne Grenzen widmet sich aber auch dem Mythos von Montsegur und den Kartharern, führt den Leser in eine Welt vergessener Riten und Heiligtümer zurück zu den Wurzeln mitteleuropäischer Kultur und germanisch-heidnischen Kulten und erläutert deren mythische Bedeutung, die oft auch noch in der Gegenwart nachwirkt.

"Wissenschaft ohne Grenzen" erscheint vierteljährlich, Anschrift: Weisser Stein 11, 07973 Greiz. Einzelpreis 9,80 DM, das Jahresabo kostet 38 DM


 
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