© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    36/99 03. September 1999


Meldungen

Separatisten hoffen auf Unabhängigkeit Osttimors

DILI. Nach der weitgehend friedlich verlaufenen Volksabstimmung über die politische Zukunft des von Indonesien annektierten Osttimors haben die Befürworter einer Trennung den Sieg für sich beansprucht. Die Separatisten begründen ihre Zuversicht mit der hohen Wahlbeteiligung von 99 Prozent. Der inhaftierte Führer der Unabhängigkeitsbewegung, Jose Alexandre Gusmao, erklärte, er sei sicher, "daß wir gewonnen haben". Das Ergebnis der Abstimmung soll bis zum 7. September vorliegen.

 

Kairo vermittelt zwischen Juden und Palästinensern

JERUSALEM. Der Berater des Ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak, Osama el Baz, vermittelt im Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern bei den immer noch strittigen Punkten bezüglich der Umsetzung des Wye-Abkommens. Aus palästinensischen Kreisen verlautete, die ägyptische Regierung habe Israelis und Palästinenser aufgefordert, ihre Streitigkeiten unter der Aufsicht der USA beizulegen. Der palästinensische Unterhändler Mohammad Dahlan sagte, umstritten sei die Frage der Freilassung der 650 von Israel inhaftierten Palästinensern. Israel hatte sich im Wye-Abkommen vom Oktober 1998 zum Abzug aus weiteren 13 Prozent des Westjordanlandes verpflichtet. Baraks Vorgänger Netanjahu hatte den Abzug gestoppt, weil die Palästinenser nicht energisch genug gegen Extremisten vorgingen.

 

Burundi: Hutu-Rebellen schlagen 26 Tutsi tot

BUJUMBURA. Hutu-Milizionäre haben in zwei Vierteln der burundischen Hauptstandt Bujumbura mindestens 26 Menschen getötet. Die meisten Todesopfer habe es bei einem mehr als viertelstündigen Angriff auf Musage gegeben. Dort seien alleine 22 Angehörige vom Volk der Tutsi getötet worden. Präsident Pierre Buyoya verurteilte das Massasker und erklärte, solche Überfälle seien Völkermord, der von Terroristen begangen werde. Die Tutsi stellen 14 Prozent der sechs Millionen Einwohner Burundis. Der Anteil der Hutus liegt bei 85 Prozent.

 

Irische Untergrundarmee LVF entwaffnet sich selbst

BELFAST. Die kleine protestantische Untergrundarmee LVF kündigte an, eine zweite Ladung ihrer Waffen abzugeben. In einer im nordirischen Belfast verbreiteten Erklärung fordert die LVF gleichzeitig die katholisch-nationalistische Irisch-Republikanische Armee (IRA) auf, dem Beispiel der LVF zu folgen und sich selbst zu entwaffnen. Bisher weigern sich sowohl die IRA als auch die beiden großen unionistischen Untergrundorganisationen UDA und UVF, ihre Waffenlager aufzulösen.

 

Amnestie der Türkei gilt nicht für Kurden

ANKARA. Das türkische Parlament hat fast der Hälfte aller Häftlinge des Landes Straffreiheit gewährt. Ein entsprechendes Gesetz billigten sowohl die Abgeordneten als auch Staatspräsident Demirel. Innerhalb von 20 Tagen würden 26.538 Gefangene freigelassen. Die Amnestie gilt für Gefangene, die zu Strafen von weniger als zwölf Jahren verurteilt wurden sowie für sämtliche jugendliche Straftäter. Ausgenommen von der Straffreiheit sind wegen Hochverrats inhaftierte Kriminelle sowie die mehr als 10.000 inhaftierten kurdischen Unterstützer und Aktivisten der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK).


 
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