© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    34/99 20. August 1999


Meldungen

Sport, Spiel und Spaß bei Deutschen weiter gefragt

KÖLN. Arbeitslosigkeit hin, Sparpaket her – der Wirtschaftsstandort Deutschland mag noch so sehr im Umbruch sein, an ihrem Freizeitbudget lassen die Deutschen kaum rütteln. Auch im vergangenen Jahr gaben die Bundesbürger in Ost und West jeweils rund 14 Prozent ihres monatlichen Haushaltsgeldes für Sport, Spiel und Spaß aus, so das Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Bei einem Vier-Personen-Haushalt mit mittlerem Einkommen summierten sich die Freizeitausgaben auf 840 Mark in den alten und 674 Mark in den neuen Ländern. Wichtigster Einzelposten ist nach wie vor der Urlaub. Der Trip an den Strand oder in die Berge war den Westdeutschen 1998 knapp 212 Mark pro Monat wert. Das waren 4,3 Prozent mehr als im Jahr davor – obwohl das verfügbare Einkommen nur um 2,4 Prozent gestiegen ist. Ganz anders dagegen die Deutschen in den östlichen Bundesländern: Zwar hat ihr verfügbares Einkommen 1998 sogar um 2,8 Prozent zugelegt, dennoch schränkten sie ihr Urlaubsbudget gegenüber dem Vorjahr um 3,8 Prozent ein.

 

Verleger starten Anzeigen gegen 630-Mark-Gesetz

BONN. Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) wird in einer bundesweiten Anzeigenkampagne auf die aus seiner Sicht fatalen Folgen des 630-Mark-Gesetzes hinweisen. Wie der Zeitungsverlegerverband in Bonn mitteilte, hätten bereits rund 20.000 Zusteller gekündigt. Es gelinge den Zeitungen kaum noch, neue Kräfte zu finden. Nur durch Improvisation und regelrechte Notprogramme sei es gegenwärtig noch möglich, die Tageszeitungen jeden Morgen zuzustellen. Dieser Zustand sei nicht länger hinnehmbar, so BDZV-Hauptgeschäftsführer Volker Schulze, das Gesetz müsse unverzüglich geändert werden.

 

Wirtschaftsmagazin rechnet mit hohen Mietsteigerungen

KÖLN. In den deutschen Großstadtregionen werden die Mieten in den kommenden Jahren kräftig steigen. Am stärksten dürften sie in München, Düsseldorf, Stuttgart und Köln anziehen. Zu diesem Ergebnis kommt das Wirtschaftsmagazin Capital in einer am Wochenende veröffentlichten Analyse. Im Durchschnitt müßten die Mieter bis zum Jahr 2006 bei einer jährlichen Steigerung von bis zu drei Prozent rund ein Viertel mehr zahlen als im Moment. Spitzenreiter sei die bayerische Hauptstadt, wo im Jahr 2006 eine rund 70 Quadratmeter große Wohnung in mittlerer Lage mit 22 Mark pro Quadratmeter zu Buche schlagen werde. Relativ ausgereizt sei hingegen der Mietmarkt in Berlin.

 

Regierung plant zusätzliche Förderung von Ökostrom

MÜNCHEN. Die Bundesregierung plant ein Programm zur zusätzlichen Förderung von Ökostrom. Für das Jahr 2000 seien 270 Millionen Mark vorgesehen und für die Folgejahre jeweils 200 Millionen Mark, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Die Mittel sollen zu zwei Drittel in die Stromerzeugung aus Biomasse und Sonnenenergie fließen. Zudem sollen Wohnungseigentümer bedacht werden, die in Maßnahmen investieren, um den beim Heizen anfallenden Kohlendioxidaustoß zu reduzieren. Als Beispiel dafür nennt das Blatt die Wärmedämmung von Fenstern. Die Idee zu dem Förderprogramm sei entstanden, weil auch erneuerbare Energien der Ökosteuer unterlägen. Mit Blick auf EU-Recht wage die Regierung keine Befreiung von der Steuer.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen