© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    33/99 13. August 1999


Meldungen

FPÖ-Chef Haider bekundet Interesse an Kanzlerschaft

WIEN. Der Vorsitzende der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) und Landshauptmann Kärntens, Jörg Haider, hat in einem Gespräch mit der Wiener Zeitung Die Presse keinen Zweifel daran gelassen, daß er das Amt als Landeshauptmann nur als Zwischenstation auf dem Weg ins Kanzleramt betrachtet. Sein oft verschobenes Ziel, Bundeskanzler der Republik Östereich zu werden, "ist aktuell", sagte er der Zeitung.

 

Kurdische Arbeiterpartei will sich entmilitarisieren

ANKARA. Die Kurdische Arbeiterpartei (PKK) will sich eigenen Angaben zufolge zu einer politischen Bewegung umformieren. In einer Anfang der Woche veröffentlichten Erklärung der Organisation heißt es, der in der vergangenen Woche erklärte einseitige Waffenstillstand gelte auch gegenüber der Demokratischen Partei Kurdistans (KDP), die in der Vergangenheit mehrfach die türkischen Truppen im Kampf gegen die verbotene PKK unterstützte. "Anstelle des bewaffneten Kampfes gewinnt der politische Kampf an Gewicht und Fortdauer", heißt es in der in Ankara veröffentlichten Erklärung. "Auch die Kräfte, die diesem Prozeß bislang widerstehen, werden bald ein Teil von ihm sein." Dem 15 Jahre andauernden Kämpfen zwischen der PKK und dem türkischen Militär fielen bislang mehr als 37.000 Menschen zum Opfer.

 

IRA-Splittergruppen schließen sich zusammen

LONDON. Drei Splittergruppen der Irisch-Republikanischen Armee (IRA) – die Irisch-Nationale Befreiungsbewegung, die Continuity-IRA und die Wahre IRA – haben sich in Nordirland zusammengeschlossen und planen offenbar neue Anschläge. Das berichtete die in London erscheinende Tageszeitung Times unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen. Dem Bericht zufolge bilden etwa 100 Kämpfer das Rückgrad der Allianz, die gegen das Nordirlandabkommen von 1998 kämpfen wolle.

 

Kurilen-Inseln sind wieder Verhandlungsgegenstand

MOSKAU. Rußland und Japan haben vergangene Woche in Moskau Gespräche über die Kurilen-Inseln aufgenommen. Beide Seiten hoffen auf einen Durchbruch bei dem seit 54 Jahren andauernden Konflikt und die von beiden Ländern beanspruchten Inseln. Die bis 1945 zu Japan gehörenden Kurilen waren in einem Geheimabkommen der Alliierten auf der Konferenz von Jalta im Februar 1945 der Sowjetunion zugesprochen und im August 1945 von dieser besetzt worden. Das durch die Potsdamer Konferenz bestätigte Abkommen wurde zwar von Japan im Friedensvertrag von San Francisco anerkannt, von der UdSSR aber nicht unterzeichnet. Heute verlangen die Japaner die vier südlichen Inseln zurück. Moskau hat dies bisher verweigert.

 

ETA-nahe Zeitung "Egin" darf wieder berichten

MADRID. Nach über einem Jahr hat die spanische Justiz das Erscheinungsverbot für die der baskischen Untergrundorganisation ETA ("Baskenland und Freiheit") nahestehende Zeitung Egin mit Wirkung zum 1. Oktober wieder aufgehoben. Auch der stillgelegte nationalistische Rundfunksender "Elgin Irrata" darf seinen Sendebetrieb wieder aufnehmen. Beide waren im Juli 1998 unter dem Vorwurf geschlossen worden, Spenden für die ETA zu sammeln.


 
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