© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    28/99 09. Juli 1999


Meldungen

Gründerboom bei den Türken in Deutschland

ESSEN. Türkische Unternehmen entwickeln sich zunehmend zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor in Deutschland. Wie das Zentrum für Türkeistudien (ZfT) in Essen berichtet, habe sich die Zahl der türkischen Selbständigen im Zeitraum von 1988 bis 1998 um über 80 Prozent von 28.000 auf rund 51.000 erhöht. Diese hätten damit ihre Position als größte Gruppe unter den 279.000 ausländischen Selbständigen ausgebaut. Im gleichen Zeitraum hat sich die türkische Bevölkerungszahl von 1,5 Millionen auf 2,1 Millionen erhöht, was "den Wandel von ethnischen Nischenunternehmen zu Marktunternehmen verdeutlicht", so der ZfT-Direktor Faruk Sen. Seiner Ansicht nach ließe sich diese Entwicklung auch anhand der Beschäftigungszahlen festmachen. "Die Expansion der Selbständigenzahl, aber auch das unternehmensinterne Wachstum, führt zu einer Steigerung des Arbeitsplätzepotentials dieser Gruppe. Nach den Ergebnissen der repräsentativen Befragung sind von den 265.000 Beschäftigten in türkischen Unternehmen 19,6 Prozent bzw. rund 52.000 deutscher, 10,6 Prozent bzw. 28.000 anderer nicht-türkischer Herkunft."

 

Lebensverhältnisse in Ost und West weiterhin ungleich

BONN. Die Angleichung der Lebensverhältnisse zwischen Ost und West läßt weiterhin auf sich warten. Diese Ansicht vertritt der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Ludolf von Wartenberg. Mit "durchschlagenden Erfolgen" rechnet er frühestens für das Jahr 2005. "Die Wachstumskurve in den neuen Ländern ist eingebrochen", so von Wartenberg. Grund dafür sei die Tatsache, daß der einstige Boom der Baubranche zum Halten gekommen sei. Mit einem weiteren Auseinanderklaffen der Schere zwischen Ost und West rechne er allerdings nicht.

 

Die Sozialhilfeausgaben sind erneut gestiegen

WIESBADEN. Die Sozialhilfeausgaben sind im vergangenen Jahr erneut leicht gestiegen. 1998 wurden insgesamt 45 Milliarden Mark ausgezahlt, 1,1 Prozent mehr als 1997, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Nach Abzug der Einnahmen in Höhe von 5,3 Milliarden Mark, die den Sozialhilfeträgern größtenteils aus Erstattungen von Kranken- oder Rentenkassen zuflossen, beliefen sich die Ausgaben der Sozialämter netto auf 39,7 Milliarden Mark.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen