© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    28/99 09. Juli 1999


Meldungen

Rußland verkauft Waffen für 2,2 Milliarden Mark

MOSKAU. Die russische Regierung konnte durch Waffenverkäufe im ersten Halbjahr 1999 rund 2,2, Milliarden DM verdienen. Es wurden in diesem Zeitraum so viele Waffen exportiert wie seit fünf Jahren nicht mehr. Insgesamt lieferte das staatliche Rüstungsmonopol Roswaoorschenije Waffen im Werte von rund 1,3 Milliarden Dollar aus. Dies meldete die Nachrichtenagentur Itar-Tass. Einige der Aufträge für die russische Rüstungsindustrie seien schon im Voraus bezahlt worden. Das staatliche Monopolunternehmen rechnet nach eigenen Angaben für die nächsten fünf Jahre mit einem Volumen von neun Milliarden Dollar für Rüstungsgeschäfte. Die Waffen und Rüstungsgüter aus russischer Produktion gelten als günstig und zuverlässig, weil robust. Für die russische Regierung stellen die Einahmen aus Rüstungsexporten mittelerweile eine der wichtigsten Einnahmequellen für Devisen dar.

 

Blair appelliert erneut an protestantische Unionisten

LONDON. Premierminister Tony Blair bleibt bei seinem Kurs der Bildung einer Allparteienregierung für Nordirland unter Einschluß der irischen Nationalisten. Hierbei ist er sehr um die Zustimmung der Unionisten bemüht. Sollte die irische Untergrundorganisation Irisch-republikanische Armee (IRA) ihre Waffen nicht wie geplant abgeben, so müsse sie die Regierung wieder verlassen, sagte Blair der BBC. Nach dem Plan Tony Blairs und des irischen Ministerpräsidenten Bertie Ahern soll der politische Arm der IRA, die Partei Sinn Fein, in eine für die Region geplante Provinzregierung eingeschlossen werden. Die Regierungsbildung soll am 15. Juli abgeschlossen sein. Danach muß die IRA ihre Waffen strecken. Die Unionisten kritisieren vor allem, daß sie mit Sinn Fein in einer Regierung zusammenarbeiten sollen, ohne daß die Waffenabgabe der IRA wirklich kontrolliert werde. Die jährlich stattfindende Parade des Oranier-Ordens in Portadown, die an den Sieg Wilhelms von Oranien über den katholischen König Jakob II. im Jahre 1690 erinnern soll, verlief in diesem Jahr ruhig, da erstmalig das katholische Viertel von der Polizei gegen den Durchmarsch der Oranier gesperrt wurde.

 

Pakistan sagt konkrete Schritte für den Frieden zu

KARGIL. Präsident Clinton und der pakistanische Ministerpräsident Nawaz Scharif haben konkrete Schritte zu einer Beendigung des Konfliktes um Kaschmir besprochen. Noch vor einer Woche hatte Pakistan Indien mit dem Einsatz atomarer Waffen gedroht. Unterdessen ging die Offensive der Inder weiter. Sie eroberten den strategisch wichtigen Tigerberg zurück und begannen, Truppenteile nach Batalik zu verlegen, wo weiter schwere Gefechte zwischen Rebellen und indischen Truppen toben. Nach dem Gespräch der beiden Regierungschefs sagte der amerikanische Regierungssprecher, daß nach amerikanischer Auffassung es bald einen Rückzug pakistanischer Truppen geben werde. Clinton lehnte es jedoch ab, eine offizielle Vermittlerrolle in diesem Konflikt einzunehmen. Anfang Mai waren moselemische Rebelleneinheiten unter Beteiligung offizieller Truppen Pakistans in den indischen Teil Kashmirs vorgedrungen. Die moslemischen Rebellen fordern Sharif immer wieder auf keine Kompromisse einzugehen. Sie selbst würden sich keinem Druck beugen, erklärte der Rebellenführer Fazul-ur Rahman Khalil.


 
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