© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    26/99 25. Juni 1999


Meldungen

Neuer Jugendverband versteht sich als PDS-nah

HANNOVER. Junge Mitglieder und Anhänger der PDS haben vorigen Sonnabend in Hannover einen Jugendverband gegründet. Der laut Satzung PDS-nahe, rechtlich aber unabhängige Verband trägt den Namen "Solid – Die Sozialistische Jugend". "Solid" steht für "sozialistisch, links, demokratisch" und soll nach dem Willen der Verbandsgründer in Anlehnung an das Englische auf der ersten Silbe betont werden. In der Gründungserklärung wird die PDS "als erste Partnerin für den sozialistischen Jugendverband" und "die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen" als "Grundübel der Gesellschaft" bezeichnet. Der Staatssozialismus könne kein Vorbild sein, Ziel sei ein demokratischer Sozialismus und ein ökologischer Umbau der Gesellschaft. Von knapp 200 auf dem Gründungskongreß anwesenden jungen Leuten aus dem ganzen Bundesgebiet stimmten mehr als 150 für die Gründung des Verbandes.

 

Holocaust-Überlebende in den USA entschädigt

WASHINGTON. Die Bundesregierung hat Washington nach Angaben des US-Außenministeriums 18 Millionen Dollar (33 Millionen Mark) als Entschädigung für mehr als 200 überlebende Insassen deutscher Konzentrationslager überwiesen, die in den USA wohnhaft sind. Wie der Unterhändler des State Departments, Ronald Bettauer, bestätigte, wird nicht an alle Anspruchsberechtigten der gleiche Betrag ausgezahlt. Einzelheiten der Vereinbarung oder der Verteilerschlüssel wurden nicht bekannt. Bettauer sagte nichts über die genaue Zahl der Anspruchsberechtigten, doch soll es sich einem Bericht der Zeitung USA Today zufolge um 235 Personen handeln.

 

Fast 60.000 stimmten gegen Rechtschreibreform

BERLIN. Exakt 58.576 Berliner haben bisher das Volksbegehren gegen die Rechtschreibreform mit ihrer Unterschrift unterstützt. Für den Erfolg des Volksbegehrens "Schluß mit der Rechtschreibreform" sind rund 243.000 Unterschriften erforderlich. Die Auslegestellen sind noch bis 9. Juli, einschließlich der Wochenenden (jeweils von 10 bis 16 Uhr), geöffnet. Anschriften sind im Internetangebot des Landeswahlleiters http://www.statistik-berlin.de/wahlen dokumentiert (siehe auch: JF 22/99). Initiator der Aktion ist der Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege, der die Reform kippen will. Die Berliner Schulen sollen per Gesetz verpflichtet werden, die Schüler wieder nach alten Regeln zu unterrichten.


 
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