© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    25/99 18. Juni 1999


Frisch gepresst

Rechtsrevolutionäre. Künstler, denen eine Nähe zum Nationalsozialismus oder Faschismus unterstellt wird, gelten gemeinhin als misogyn. Bis heute sind die Vorstellungen vom verklemmten Ernst Jünger, vom eitlen Pierre Drieu la Rochelle, vom Exhibitionisten Malaparte und vom Antisemiten Céline, der von seinen Sexualproblemen ablenken wollte, gang und gäbe. Diesem Themenfeld widmet sich Franziska Meier in ihrer Studie "Emanzipation als Herausforderung. Rechtsrevolutionäre Schriftsteller zwischen Bisexualität und Androgynie" (Böhlau Verlag, Wien 1998, 412 Seiten, 98 Mark).

Habsburger Land. Die "Habsburger"-Geschichte Salzburgs beginnt erst Anfang des 19. Jahrhundert, als das zuvor in Kirchenbesitz stehende Land an die Donaumonarchie fiel. Dann aber zog es in rascher Folge zahlreiche Habsburger in die schöne Stadt und ihr Umland. Als erste kam die Witwe von Kaiser Franz, Caroline Auguste, gefolgt vom Großherzog der Toskana, einem aus Italien verwiesenen Habsburger. Später ließ sich Erzherzog Ludwig Victor in Salzburg nieder. Und welche Spuren haben sie hinterlassen? Neben der Residenz sind die Schlösser Klesheim, Hohenwerfen, Anif, Aigen und Blühnbach am engsten mit der Kaiserfamilie verknüpft. Köstliche Anekdoten, teils unbekannte historische Aufnahmen und Auszüge aus Briefen bietet das Buch "Die Habsburger in Salzburg" (Leopold Stocker Verlag, Graz 1999, 143 Seiten, 27 Mark) von Gabriele Praschl-Bichler.

Ladinisch. Detaillierte Erhebungen über die Dialekte des Ladinischen, einer Variante des Rätoromanischen, faßt der eben erschienene Dialektatlas "ALD-I" (Verlag Ludwig Rechert) zusammen. Das Werk entstand unter der Leitung von Hans Goebl vom Institut für Romanistik der Universität Salzburg. Unter Dolomiten-Ladinisch versteht man vier Mundarten, die um die Sellagruppe in den Südtiroler Dolomiten gesprochen werden.


 
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