© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    24/99 11. Juni 1999


Meldungen

US-Flugzeuge greifen irakische Stellungen an

WASHINGTON. Amerikanische und britische Kampfflugzeuge haben nach Angaben des US-Militärs irakische Militäreinrichtungen in der südlichen Schutzone beschossen, nachdem zuvor alliierte Patrouillenfahrzeuge beschossen worden seien. Die für die Einsätze am Golf zuständige zentrale Kommandostelle der US-Luftwaffe in Florida teilte mit, von den Maschinen seien gegen 16.15 Uhr MESZ Präzisionsbomben auf eine irakische Luftabwehrstellung rund 240 Kiliomenter südöstlich der irakischen Hauptstadt abgeworfen worden. Alle Maschinen seien danach sicher zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt.

 

Solana: Wiederaufbau Serbiens ohne Milosevic

MADRID. Nato-Generalsekretär Javier Solana hat sich für eine Ablösung des jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic ausgesprochen. Es werde sehr schwierig sein, nach dem zweimonatigen Konflikt über die serbische Provinz Kosovo beim Wiederaufbau Jugoslawiens zu helfen, solange Milosevic im Amt sei, sagte Solana im spanischen Fernsehsender Telecio. Es sei nicht das Ziel der Nato, Milosevic zu stürzen, aber nach seiner Ansicht sähen es alle Bürger guten Glaubens nicht nur in Europa sondern weltweit gerne, wenn er seine Macht aufgäbe. Hier seien zuallererst die Bürger Serbiens zu nennen, die in Milosevic die Person sehen könnten, die ihnen fürchterlichen Schaden zugefügt hätte, in historischer, politischer und wirtschaftlicher Hinsicht. Je früher Milosevic ginge, desto besser für Serbien, so Solana.

 

Keine Fortschritte im Kaschmir-Konflikt

NEU DELHI. In Konflikt zwischen dem mehrheitlich hinduistischen Indien und dem moslemischen Pakistan um die Region Kaschmir zeichnen sich auf politischem Wege keine Fortschritte ab. Kaschmir wurde bis zur Teilung von einem hinduistischen Maharadschar regiert. Die Bevölkerung Kaschmirs ist jedoch moslemisch. Indien hat das Angebot Pakistans zur Entschärfung des neu entflammten Konfliktes um die Region vorerst abgelehnt. US-Präsident Clinton forderte unterdessen beide Staaten auf, Zurückhaltung zu üben. Die Kämpfe zwischen indischen Bodentruppen und moslemischen Freischärlern halten jedoch an. Indien und Pakistan, beide im Besitz von Atomwaffen, haben bisher schon zwei Kriege um die Provinz geführt.

 

Taliban startet Offensive im Norden Afghanistans

ISLAMABAD. Die islamisch-fundamentalistische Taliban-Miliz hat am Montag im Norden Afghanistans eine militärische Offensive gegen Oppositionskräfte aufgenommen, wie ein Sprecher des Anti-Taliban-Bündnisses mitteilte. Bodentruppen rückten demzufolge mit Unterstützung von Kampfflugzeugen und Hubschraubern gegen die Stellungen von Oppositionellen vor, sagte Hussain Awari, ein Sprecher des Anti-Taliban-Bündnisses. Im Bezirk Dar-i-Suf seien vier Zivilisten bei Bombenangriffen getötet worden. Ziel des Vorstoßes ist es den Angaben zufolge, eine wichtige Straße zwischen Dar-i-Suf und der Provinz Samganga einzunehmen. Die benannte Brücke liegt rund 350 Kilimeter nördlich von Kabul. Schwere Artilleriegefechte wurden unterdessen auch aus dem Gebiet unmittelbar nördlich der Hauptstadt gemeldet. Die Taliban beherrschen inzwischen 90 Prozent des Landes.


 
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