© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    22/99 28. Mai 1999


Meldungen

Wirtschaftsminister gegen zweite Stufe der Ökosteuer

KARLSRUHE. Bei der Umsetzung der ökologischen Steuerreform soll es nach dem Willen von Wirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) "keine merkliche weitere Erhöhung" der Abgabe auf Strom geben. Grünenpolitiker hatten in den letzten Tagen wiederholt die Forderung nach einer zweiten und dritten Stufe der ökologischen Steuerreform erhoben. Auch eine Änderung der seit einem Jahr geltenden Gesetze zur Öffnung des Strommarktes lehnte Müller bei der Jahrestagung des Deutschen Atomforums in Karlsruhe rundweg ab.

 

Hunderttausende Schüler drangsalieren Mitschüler

DRESDEN. In der Bundesrepublik Deutschland gibt es etwa 175.000 Schüler, die als notorische Straftäter einzustufen sind, so eine neue Studie der Universität Dresden. Dabei handele es sich nach Ansicht von Professor Wolfgang Melzer um den harten Kern einer an sich noch größeren Tätergruppe. Wie der Autor der Studie außerdem mitteilte, hätten rund 425.000 Schüler unter den Drangsalierungen anderer Schüler zu leiden.

 

Ein Drittel der Firmen sind nicht für den Euro gerüstet

BONN. Die Unternehmen in Deutschland sind nach einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHT) unter 25.000 Firmen zu gut einem Drittel noch nicht auf den Euro vorbereitet. Größere Unternehmen seien fast durchweg bereits für den Euro gerüstet, eine Vielzahl kleinerer Firmen müsse hingegen erst noch Vorbereitungsmaßnahmen einleiten, so der DIHT. Besonders hoch ist der Anteil der Firmen, die mit ihren Vorbereitungen auf den Euro noch nicht begonnen haben, in den östlichen Bundesländern. Dort seien lediglich 39 Prozent der Firmen vorbereitet.

 

Stiftungen: Deutschland erlebte Gründungsboom

KÖLN. Der Fall der Mauer hat den Stiftungen in Deutschland einen wahren Gründungsboom beschert. Ihre Zahl hat sich seit der Wende um 3.500 auf 10.000 erhöht. Diesen gemeinnützigen Einrichtungen liegt vor allem die Förderung von Wissenschaft und Forschung am Herzen, aber auch die Kultur. Der Bundesverband Deutscher Stiftungen – dieser repräsentiert bundesweit rund 4.000 Stiftungen – beziffert das Vermögen aller klassischen Einzelstiftungen auf rund 50 Milliarden Mark – das sind 14 Milliarden mehr als noch 1992. Allein 19 Milliarden entfallen auf die "Top Ten" der deutschen Stifter. Wie leistungsfähig diese zehn Stiftungen sind, zeigt ein Blick auf das Fördervolumen. Es belief sich 1998 auf rund 690 Millionen Mark – im Jahr 1992 waren es erst 557 Millionen. Die meisten Fördermittel stellten im vergangenen Jahr die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (185 Mio.), die Volkswagen-Stiftung (182 Mio.) und die Robert Bosch Stiftung (66 Mio.) zur Verfügung. Die Gelder fließen in karitative und kulturelle Projekte – den Löwenanteil macht jedoch die Forschungsförderung aus: Hierfür spendieren die zehn Großen jährlich rund 300 Millionen Mark. Das entspricht zehn Prozent dessen, was im Haushalt des Forschungsministeriums für die allgemeine Forschungsförderung bereitgestellt ist. Wie das Institut der deutschen Wirtschaft schreibt, könnte die deutsche Stiftungslandschaft noch weitaus vielfältiger sein, wenn bei der Gründung einer Stiftung nicht so viele administrative und steuerliche Hürden zu überwinden wären.


 
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