© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    22/99 28. Mai 1999


Meldungen

Das Umweltbundesamt plädiert für Tempolimits

BERLIN. Das Umweltbundesamt (UBA) hat sich für Tempo 100 auf Autobahnen und Tempo 30 in der Stadt ausgesprochen. Ein allgemeines Tempolimit würde die Verkehrssicherheit erhöhen und die Lärm- und Schadstoffemissionen vermindern, so das Ergebnis einer neuen Studie des UBA, die vergangene Woche in Berlin vorgestellt wurde. Auf Autobahnen sei unter Umweltgesichtspunkten eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 100 Stundenkilometer sinnvoller als ein allgemeines Tempolimit von 120 Stundenkilometern, das die Umwelt wesentlich geringer entlasten würde.

 

Stromkonzern kündigt neue Atomtransporte an

MÜNCHEN. Die deutschen Energieversorger wollen in den nächsten Jahren insgesamt 448 Atommülltransporte zur Wiederaufbereitung nach Frankreich und England durchführen, kündigte das Vorstandsmitglied von Bayernwerk, Eberhard Wild, in der in München erscheinenden Süddeutschen Zeitung an. Zusätzlich seien in dieser Zeit über 100 Transporte aus deutschen Atomkraftwerken in die deutschen Zwischenlager Gorleben und Ahaus nötig.

 

"Whalewatching"-Touren haben Konjunktur

HAMBURG. In den Walfangländern Japan und Norwegen findet die friedliche Nutzung von Walen immer mehr Anhänger. In Japan hat sich die Zahl der Teilnehmer an Whalewatching-Touren von 55.000 im Jahr 1994 auf 100.000 im Jahr 1998 fast verdoppelt. Trips zu den Walen werden in fast 30 Küstenorten angeboten. Der Umsatz des vergangenen Jahres beläuft sich nach Ermittlungen des Internationalen Tierschutz-Fonds (IFAW) auf rund 55 Millionen Mark. In Norwegen nutzten 1998 rund 21.000 Menschen das Angebot von fünf Küstenorten und sorgten für einen Umsatz von zwölf Millionen Mark. "Es ist bemerkenswert, daß Japan und Norwegen, die sich dem internationalen Walfangverbot verweigern, zu der Erkenntnis kommen, daß Wale, die am Leben bleiben, auch etwas wert sind", erklärt Karen Steuer vom IFAW. "Nicht das Jagen der letzten verbliebenen Wale, sondern das friedliche Beobachten der Tiere in offener See ist die allein richtige Form der nachhaltigen Nutzung." Der Wissenschaftler Erich Hoyt, der das Whalewatching für den IFAW weltweit untersucht, unterstreicht dessen wirtschaftliche Bedeutung. Nach Hoyts Ermittlungen wird Whalewatching in diesem Jahr weltweit für einen Umsatz von mindestens 1,5 Milliarden Mark sorgen.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen