© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    20/99 14. Mai 1999


Meldungen

Jahrhundertausstellung mit 1.000 Kunstwerken

WEIMAR. In einer Ausstellungsreihe unter dem Titel "Aufstieg und Fall der Moderne" präsentiert die Stadt Weimar seit dem vergangenen Sonntag annähernd 1.000 Kunstwerke, die das Spannungsverhältnis zwischen der Avantgarde und den konservativen Strömungen im 20. Jahrhundert zeigen. Während das Schloßmuseum die Klassische Moderne präsentiert, sind im "Gauforum" eine Auswahl von Werken aus der Sammlung von Adolf Hitler ausgestellt, die dieser zwischen 1937 und 1944 auf den "Großen Deutschen Kunstausstellungen" erwarb. Im Obergeschoß des gleichen Gebäudes bieten rund 500 Werke die bisher umfassendste Rückschau auf die DDR-Kunst.

 

Thomas-Mann-Preis an Ruth Klüger verliehen

LÜBECK. Die Schriftstellerin Ruth Klüger ist am vergangenen Sonntag von der Stadt Lübeck mit dem Thomas-Mann-Preis ausgezeichnet worden. Bürgermeister Bouteiller würdigte sie als eine "im besten Sinne provokative und subtile Essayistin, exzellente Literaturwissenschaftlerin und einzigartige autobiographische Erzählerin". In seiner Laudatio sagte der Kieler Literaturwissenschaftler Heinrich Detering, die 1931 geborene Wiener Jüdin und amerikanische Staatsbürgerin gehöre zu den wichtigsten deutschsprachigen Schriftstellerinnen unserer Zeit. 1948 war Ruth Klüger, die als Kind in drei Konzentrationslager verschleppt wurde, in die USA ausgewandert. Bekannt wurde sie vor allem durch ihren 1992 erschienenen autobiographischen Bericht "weiter leben". Der Thomas-Mann-Preis wird seit 1975 alle drei Jahre vergeben und ist mit 15.000 Mark dotiert.

 

Naumann plant "Museum der Moderne" in Marbach

MARBACH/NECKAR. Kulturstaatsminister Michael Naumann unterstützt Pläne, nach denen aus dem Deutschen Literaturarchiv ein nationales "Museum der Moderne" entstehen soll. Hierzu sei auch ein Museumsneubau geplant. Naumann, der in Marbach eine Ausstellung zur Erinnerung an den Schriftsteller Karl Kraus eröffnete, äußerte, die Kulturpolitik im Bund komme bisher noch ein wenig zu kurz. "Ich bin nicht nur der Schöngeist dieser Regierung, sondern habe dafür zu sorgen, daß eine gute Finanzierung herkommt." In dem Literaturarchiv wird u.a. der Nachlaß Ernst Jüngers aufbewahrt.

 

Verfolgte Exil-Autoren erhalten 300.000 Mark

BONN. Die rot-grüne Bundesregierung ist nach Angaben von Kultur-Staatsminister Michael Naumann grundsätzlich bereit, verfolgte Künstler und Autoren, die in Deutschland im Exil leben, finanziell zu unterstützen. Als erste Zusage hat Naumann 300.000 Mark in Aussicht gestellt, um fünf betroffenen ausländischen Autoren ein Jahr lang zu helfen. Wie das Bundespresseamt mitteilte, soll die Auswahl das deutsche PEN-Zentrum in Zusammenarbeit mit dem Internationalen PEN treffen.


 
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