© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    20/99 14. Mai 1999


Meldungen

BUND hilft Kommunen im Kampf gegen Gentechnik

BERLIN. Mit Pachtverträgen, die den Ausbau von gentechnisch veränderten Pflanzen ausschließen, will der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) neue Zeichen im Kampf gegen den Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft und der Nahrungsmittelproduktion setzen. Am vergangenen Donnerstag startete der Verband dafür die Aktion "Keine Gentechnik auf kommunalen Flächen". Bundesweit sollen Kommunen dafür gewonnen werden, auf ihren Grundstücken kein gentechnisch verändertes Saatgut einzusetzen und dies in Pachtverträgen mit Landwirten festzulegen. Als erste Stadt hat sich München bereits dieser BUND-Initiative angeschlossen. Hintergrund der BUND-Aktion ist die zunehmende Vermarktung von gentechnisch verändertem Saatgut in Deutschland und die steigende Zahl der Freisetzungen genmanipulierter Pflanzen. "Die Bundesregierung hat sich bislang den BUND-Forderungen nach einem Verbot der Vermarktung von Gen-Saatgut verschlossen", erläuterte der stellvertretende BUND-Vorsitzende Ralf-Uwe Beck. "Es ist darum an der Zeit, daß nun Städte und Gemeinden durch ein Gentechnikverbot in Pachtverträgen ein klares Signal setzen." Der dadurch wachsende Druck könne der Regierung als Entscheidungshilfe dienen, um ein Moratorium für den Anbau von Gen-Pflanzen auszusprechen, wie es beispielsweise schon in England, Frankreich, Luxemburg und Österreich gilt.

 

Tierschützer fordern Taten statt Lippenbekenntnisse

WÜRZBURG. Auf der Mitgliederversammlung des Deutschen Tierschutzbundes in Unterfranken wurde am vergangenen Sonntag der amtierende Präsident des Tierschutzvereins, Wolfgang Apel, in seinem Amt bestätigt. Der 47jährige Apel führt seit 1991 die Dachorganisation von 700 Tierschutzvereinen, die 400 Tierheime unterhalten. In einer Resolution "Taten statt inhaltsloser Lippenbekenntnisse" fordert der Deutsche Tierschutzbund, Bund und Länder müßten die kontraproduktiven Diskussionen und Regelungen zur Diskriminierung einzelner Hunderassen unterlassen. Nur in einem Heimtierzuchtgesetz könnten Grundlagen geschaffen werden, mit denen Zucht und Ausbildung von gefährlichen Hunden dauerhaft begegnet werden kann. Der neugewählte Präsident machte sich erneut dafür stark, den Tierschutz im Grundgesetz zu verankern. Er erwarte, daß in den nächsten Monaten auch Politiker der CDU/CSU ihren Widerstand gegen das Staatsziel Tierschutz aufgeben würden.


 
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