© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    19/99 07. Mai 1999


Frisch gepresst

Preußischer Ungehorsam. Der Titel des Essays "Preußischer Ungehorsam. Tradition und Verfall" (Verlag Fölbach, Koblenz 1999, 78 Seiten, 14,80 Mark) des Historikers Bodo Scheurig ist nicht zufällig gewählt. "Preußischer Ungehorsam war weithin ein arteigenes Gewächs", so der Autor, der inbesondere mit seinem Werk über das Nationalkomitee "Freies Deutschland" für Diskussionen sorgte. In seiner kleinen Abhandlung zeichnet Scheurig nun ein präzises Bild der langen Tradition des Ungehorsams innerhalb der preußischen Armee und verfolgt anhand von Beispielen ihr Funktionieren, ihren schleichenden und dann radikalen Verfall unter Hitler.

Krieg am Eismeer. Nach einem beispiellosen Wettlauf mit den Alliierten eroberten 1940 deutsche Gebirgsjäger den nordnorwegischen Erzhafen Narvik. Dieser Sieg war Voraussetzung für die Offensive gegen Murmansk ein Jahr später. Der Rückschlag an der Murmanbahn degradierte den deutschen Erfolg bei Narvik jedoch zu einem Pyrrhussieg. Unter dem Gesichtspunkt dieser Wechselbeziehung stellt der Militärhistoriker Roland Kaltenegger in seinem Buch "Krieg am Eismeer" (Leopold Stocker Verlag, Graz 1999, 358 Seiten, 58 Mark) erstmals die Schlacht am Eismeer in den Kriegsjahren 1940 bis 1941 zusammenfassend dar. Das Buch ist ein nüchterner und dennoch packend geschriebener Tatsachenbericht – wissenschaftlich belegt durch bisher unbekannte Details und ergänzt durch viele informative Fotos, Karten und Dokumente.

Jugoslawien. Den Verbrechen an den Albanern im Kosovo gingen die Verbrechen an den Deutschen im früheren Jugoslawien voraus. Aus diesem aktuellen Anlaß hat die Donauschwäbische Kulturstiftung unter dem Titel "Verbrechen an den Deutschen in Jugoslawien 1944/1948. Stationen eines Völkermordes" Zeitzeugenberichte veröffentlicht, die deutlich machen, welch traurige Tradition ethnische Säuberungen auf dem Balkan haben. Die Autoren, Georg Wildmann, Hans Sonnleitner und Karl Weber, haben diese Verbrechen zum Teil persönlich miterleben müssen.

Der Arndt-Verlag hat drei bereits früher erschienene Titel, die überdurchschnittlich verkauft wurden, als verbilligte Sonderausgaben auf den Markt gebracht: "Überleben war schwerer als Sterben. Ostpreußen 1944 bis 1948" (256 S., früher 32 Mark, jetzt 19,80 Mark) von Erika Morgenstern; "Das Jahrhundert der Lüge. Von der Reichsgründung bis Potsdam 1871 bis 1945" (256 S., früher 32 Mark, jetzt 19,80 Mark) von Hugo Wellems und "Das Reich hört mit. Görings ‘Forschungsamt’. Der geheimste Nachrichtendienst des Dritten Reiches" (324 S., früher 38 Mark, jetzt 24,80 Mark) von David Irving. Neu herausgekommen ist "Das Versailler Diktat" (416 Seiten, 39,80 Mark), eine Dokumentation des vollständigen Vertragstextes sowie der deutschen Gegenvorschläge, versehen mit einer Einführung und einem Vorwort von Franz Uhle-Wettler.


 
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