© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    18/99 30. April 1999


Meldungen

SPD streitet weiter über Holocaust-Mahnmal

BERLIN. Der Streit über das geplante Holocaust-Mahnmal innerhalb der SPD dauert an. Die Vorsitzende des Bundestags-Kulturausschusses, Elke Leonhard, sagte in der ZDF-Sendung "Berlin Direkt", sie erwarte überparteiliche Gruppenanträge zu den verschiedenen Varianten eines Mahnmals. Zu diesen zählen ein Antrag unter Führung der ehemaligen Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU) und des SPD-Kulturexperten Gert Weisskirchen, der sich am Vorschlag eines großen Stelenfeldes orientiert. Daneben unterstützt eine Gruppe SPD-Abgeordneter den Vorschlag des Kulturbeauftragten der Bundesregierung, Naumann, zur Verbindung des Stelenfeldes mit einem Dokumentationszentrum. Ein dritter Antrag, der eine schlichtere Lösung vorsieht, stützt sich in erster Linie auf Abgeordnete von SPD und CDU. Im Gegensatz zu Leonhard erklärte Naumann, er gehe von einem einheitlichen Vorschlag der SPD aus. Naumann warf ihr vor, sie hätte zu einer Anhörung des Kulturausschusses bewußt nur Gegner der von ihm favorisierten Lösung eingeladen.

 

Junge Union kürt Sieger im Literaturwettbwerb

SCHWERIN. Die Junge Union (JU) in Mecklenburg-Vorpommern hat ihren Literaturwettbewerb "Schreiben über Deutschland" mit der Auswahl der besten Arbeiten abgeschlossen. Wie der Landesvorsitzende der CDU-Nachwuchsorganisation, Andreas Lange, mitteilte, teilen sich Sina Borchert aus Schwerin und Katrin Springer aus Lutheran den ersten mit 1.000 Mark dotierten Preis. Die 20jährige Sina Borchert hat ihre Gedanken und Erfahrungen zum Tag der deutschen Einheit am 3. Oktober 1990 in Gedichtform geäußert. "Ich finde es wichtig, die Vergangenheit zu bewältigen, indem man darüber diskutiert. Gleichzeitig ist es mir lieber, meine Heimat mitzugestalten statt nur zu jammern", erläuterte Sina Borchert ihre Motive. An dem Literaturwettbewerb haben nach Angaben des Veranstalters Jugendliche aus ganz Mecklenburg-Vorpommern und aus Polen teilgenommen. "Die Zahl und Qualität der Arbeiten hat uns positiv überrascht. Von Gedichten über Kurzgeschichten und Reportagen bis zum Theaterstück war alles dabei", erläuterte JU-Chef Lange. Die eingesandten Arbeiten sollen demnächst in einer Broschüre veröffentlicht werden.

 

Leipzig will regelmäßige Bach-Feste veranstalten

LEIPZIG. Mit einem regelmäßigen Fest zu Ehren von Johann Sebastian Bach will sich die Stadt Leipzig als Wirkungsstätte des Komponisten präsentieren. Wie Thomaskantor und Festleiter Georg Christoph Biller erläuterte, soll damit auch die Bach-Tradition Leipzigs wieder deutlicher gemacht werden. Beim diesjährigen Bach-Fest vom 12. bis 16. Mai sollen Monetten und Kantaten zu hören sein. Bei einem Wandelkonzert musizieren Leipziger Künstler an historischen Plätzen der Stadt. Ebenfalls auf dem Programm stehen Orgel- und Chorkonzerte im Gewandhaus und der Nikolaikirche. Bach-Feste fanden bereits früher in Leipzig statt. Das diesjährige Fest sei jedoch eine Generalprobe für die Regelmäßigkeit und das Niveau der Folgejahre, erklärte der Leipziger Kulturbeigeordnete Georg Girardet. Johann Sebastian Bach (1685–1750) arbeitete von 1723 bis zu seinem Tode in Leipzig. Er leitete den Thomanerchor und komponierte in Leipzig u.a. die Johannes-Passion und das Weihnachtsoratorium.


 
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