© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    17/99 23. April 1999


Meldungen

Laut Unicef 120.000 Kindersoldaten in Afrika

KÖLN. Nach Angaben des Kinderhilfswerks Unicef sind allein in Afrika mehr als 120.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren bei Armeen und Rebellen im Einsatz. Wie die Organisation in Köln berichtete, werden die Kindersoldaten "zu Mördern gemacht". Viele der Kinder seien nicht älter als sieben Jahre. Besonders schlimm sei das Problem in Algerien, Burundi und dem Kongo. Auch in Liberia, Ruanda, Sierra Leone, dem Sudan und Uganda würden zunehmend Minderjährige rekrutiert und an Waffen ausgebildet. Unicef forderte die sofortige Beendigung des Einsatzes von Kindern im Militärdienst. Das Mindestalter für den Dienst mit der Waffe müsse weltweit auf 18 Jahre festgelegt werden.

 

Brutale Unterdrückung in der Provinz Xinjiang

BONN. Mindestens 210 Menschen sind seit 1997 in der westchinesischen autonomen Provinz Xinjiang zum Tod verurteilt worden, mindestens 190 Menschen wurden hingerichtet. Darauf weist die Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) in einem diese Woche veröffentlichten Bericht hin. Darin dokumentiert ai ausführlich die Unterdrückung in der mehrheitlich von Muslimen bewohnten Provinz im Nordwesten der Volksrepublik, unter der insbesondere die größte ethnische Gruppe der Uighuren leidet. "Die Uighuren sind nicht nur wirtschaftlich und sozial benachteiligt, ihnen werden nicht nur Religions- und Redefreiheit verwehrt, sie werden überdies regelmäßig Opfer von Folter und Hinrichtungen", berichtet ai. Xinjiang ist die einzige Region Chinas, in der politische Gefangene hingerichtet werden. Meist handele es sich um Uighuren, die wegen "subversiver" oder "terroristischen" Aktivitäten verurteilt wurden.

 

Afrikanische Staaten vereinbaren Militärallianz

LUANDA. Die afrikanischen Staaten Angola, Kongo, Simbabwe und Namibia haben vergangene Woche einen regionalen Verteidigungspakt unterzeichnet. Die Verteidigungsallianz wurde zum Abschluß eines eintägigen Gipfeltreffens der vier Länder in der angolanischen Hauptstadt Luanda bekanntgegeben. Der Pakt sieht eine gemeinsame Reaktion der Vertragspartner für den Fall vor, daß einer oder mehrere dieser Staaten angegriffen würde. Angola, Simbabwe und Namibia unterstützen bereits militärisch die Truppen des kongolesischen Präsidenten Laurent Kabila gegen die Rebellen in seinem Land.


 
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