© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    16/99 16. April 1999


Meldungen

Doppelpaß-Streit für CDU kein Wahlkampfthema

BREMEN. Der Streit um die doppelte Staatsbürgerschaft soll nach Ansicht der Bremer Union bei den Wahlen zum neuen Landtag, die am 6. Juni stattfinden, nicht mehr thematisiert werden. Anläßlich einer Konferenz der CDU/CSU-Fraktionsvorsitzenden in der Hansestadt soll am Sonntag in einem Positionspapier mit der Überschrift "Ja zur Integration – nein zur doppelten Staatsangehörigkeit" ein Schlußpunkt unter die Unterschriftenaktion der Partei gesetzt werden. Sie bekräftigt darin noch einmal ihre Positionen und lehnt das von SPD, Grünen und FDP im Bundestag beschlossene Modell ab. Auch wenn das Optionsmodell aus Unionssicht nicht zufriedenstellend sei, habe die Unterschriftenaktion ihre Aufgabe erfüllt, erklärte der Vorsitzende der CDU-Fraktion in der Bremer Bürgerschaft Neumeyer. Im anstehenden Wahlkampf müßten jetzt andere Themen eine Rolle spielen.

 

Brunner zu Austritt aus FDP aufgefordert

DRESDEN. Der neue Vorsitzende der Jungen Liberalen, Daniel Bahr, hat letzten Sonnabend den erst kürzlich wieder in die FDP eingetretenen früheren Vorsitzenden des Bundes Freier Bürger Manfred Brunner aufgefordert, die Partei wieder zu verlassen, da er Positionen vertrete, die seiner Ansicht nichts mit Liberalität zu tun hätten. Bahr wies darauf hin, daß die FDP im Gegensatz zu Brunner ohne jede Diskussion zu Europa stehe. Noch deutlicher seien die Unterschiede in der Ausländerpolitik. Er sehe es als Erfolg, wenn die doppelte Staatsbürgerschaft für ausländische Kinder durchgesetzt würde. Dies führe zu mehr Pluralität und Toleranz in der Gesellschaft. Er könne sich nicht vorstellen, daß Brunner dies mittrage. Dieser wolle rechtspopulistische Positionen in der FDP durchsetzen, wogegen man sich wehren müsse.

 

Übernahme der neuen Rechtschreibung

HAMBURG. Ab 1. August dieses Jahres wird die neue Rechtschreibung im Nachrichtenmagazin Der Spiegel sowie in den Druckerzeugnissen des Hamburger Verlages Gruner+Jahr Einzug halten. Wie beide Häuser mitteilten, wollen sie die neue Schreibweise weitestgehend übernehmen. In Fällen, in denen das Regelwerk Wahlmöglichkeiten anbiete, solle allerdings die vertraute Schreibweise erhalten bleiben. Abweichungen von den offiziellen Vorgaben sollen auf wenige Einzelfälle beschränkt bleiben. Abgelehnt werde die Eindeutschung von Fremdwörtern aus dem Französischen, doch wolle man sich nicht gegen sinnvolle Neuerungen sperren.


 
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