© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    13/99 26. März 1999


Meldungen

Korsische Nationalisten verüben erneut Anschläge

BATISTA. Auf der französichen Mittelmeerinsel Korsika hat es nach der Verurteilung von drei Nationalisten eine Serie von Bombenanschlägen gegeben. Bei den vier Anschlägen entstand erheblicher Sachschaden. Wie die Polizei nach ihren Ermittlungen in Batista mitteilte, erlitt ein Kind einen Schock. Sonst waren Menschen nicht betroffen. Die Attentate galten verschiedenen öffentlichen Einrichtungen in Batista, Sartene und Calvi sowie einem beliebten Restaurant im Ferienzentrum des Innenministeriums bei Casabianda. Die Behörden auf Korsika befürchten nun ein Wiederaufflammen des Terrors, da die wichtigste Untergrundorganisation, die FLNC ihren zuvor erklärten Waffenstillstand nur bis zu letzten Regionalwahl erklärt hatte.

 

Proteste gegen Festnahme von Mitgliedern der ETA

BILBAO. Mehr als 60.000 Basken haben in Bilbao gegen die jüngsten Festnahmen von Mitgliedern der separatistischen Untergrundorganisation ETA demonstriert. Angeführt wurde der Zug von Führern der Partei Herri Batasuna, die den politischen Arm der Separatisten bildet. Parteisprecher Arnaldo Otegi sagte, die Festnahme von einem Dutzend ETA-Mitgliedern sei gegen Frieden und Verständigung gerichtet. Er warf den Regierungen in Madrid und Paris vor, die Basken zu unterdrücken. Die ETA hält seit einem Jahr eine Waffenruhe ein und hat sich zu Friedensgesprächen bereiterklärt.Auch der spanische Ministerpräsident Josè Maria Aznar hat seine Bereitschaft zu einem Dialog signalisiert, lehnt aber die Unabhängigkeit des Baskenlandes kategorisch ab. Frankreich hat die Verfolgung baskischer Seperatisten seit einiger Zeit verschärft.

 

Rußland weiter gegen Eingreifen der Nato

MOSKAU. Der russische Ministerpräsident Jewgeni Primakow hat sich nach den jüngsten Entwicklungen im Kosovo nochmals gegen eine militärische Intervention ausgesprochen und gefordert, eine politische Lösung der Krise herbeizuführen. "Wir lehnen die Anwendung von Gewalt gegen Jugoslawien kategorisch ab", sagte Primakow nach einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Die Wirkung von Luftangriffen hätte eine destabilisierende Wirkung in Jugoslawien, Europa und der Welt, erklärte Primakow.

 

Zentralafrika: Tausende flüchten vor Bürgerkrieg

LUSAKA. In den vergangenen Wochen sind etwa 10.000 Menschen vor dem Bürgerkrieg im Kongo nach Sambia geflohen. Als die Gefechte im Südosten Kongos am Montag zunahmen, überschritten nach Angaben der UN-Behörde 900 Menschen pro Stunde die Grenze nach Sambia. 4.000 weitere Menschen seien nach Tansania geflüchtet.

 

Algerien: Zehn Männer bei Überfall in Delfa getötet

ALGIER.Bewaffnete Angreifer haben auf einer Landstraße in der Nähe von Ain Delfa, 120 Kilometer südlich von Algier, zehn Männer in einen Hinterhalt gelockt und getötet. Den Opfern wurden die Kehlen durchgeschnitten und ihre Leichen anschließend in Brand gesetzt. Anwohner machten die bewaffnete islamische Untergrundorganisation GIA für die Tat verantwortlich. Seit 1992 sind den Massakern in Algerien etwa 75.000 Menschen zum Opfer gefallen.


 
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