© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    12/99 19. März 1999


Meldungen

Besucherrekord bei Riefenstahl-Ausstellung

POTSDAM. Mit einem Besucherrekord endete am Montag dieser Woche die Ausstellung im Postdamer Filmmuseum Marstall zu Leben und Werk der 96jährigen Schauspielerin, Regisseurin und Fotografin Leni Riefenstahl. Mehr als 36.000 Besucher zählte die Museumsleitung. "Die Ausstellung war ein großer Erfolg. Es ist unsere bislang am besten besuchte Personalausstellung", resümierte Museumschefin Bärbel Dalichow. Im Vergleich dazu habe die vorangegangene Romy-Schneider-Retrospektive nur ein Drittel der Zuschauer angelockt. Die Riefenstahl-Ausstellung hat rund 160.000 Mark gekostet und ein weltweites Echo gefunden. Nach Angaben von Bärbel Dalichow sind unter anderem Spanien und Australien an der Exposition interessiert.

 

Siegfried Lenz soll Goethepreis erhalten

FRANKFURT/MAIN. Der Schriftsteller Siegfried Lenz soll in diesem Jahr den Goethepreis der Stadt Frankfurt am Main erhalten. Wie die Vorsitzende des Kuratoriums, Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth, erklärte, sei sich das Kuratorium darüber im klaren gewesen, daß dem Preisträger des Goethejahres eine besondere Aufmerksamkeit zuteil werde. Roth würdigte Lenz als einen der bedeutendsten deutschsprachigen Schriftsteller der Nachkriegszeit. Mit seinen Romanen "Deutschstunde", "Heimatmuseum" oder "So zärtlich war Suleyken" habe er die deutsche Literatur der letzten Jahrzehnte nachhaltig beeinflußt. Petra Roth zeigte sich überzeugt, daß der Magistrat den Vorschlag bestätigen werde. Die Auszeichnung wird an Goethes 250. Geburtstag am 28. August in der Frankfurter Paulskirche verliehen.

 

Streit um Holocaust-Denkmal wird schärfer

BERLIN. Der Streit zwischen Bonn und Berlin um das geplante Holocaust-Mahnmal spitzt sich zu. Bundeskanzler Gerhard Schröder lehnte ein vom Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) gefordertes Gespräch ab, weil es dazu keine Veranlassung gebe. Zuvor hatte Diepgen im Abgeordnetenhaus die Ansicht vertreten, der noch nicht abgeschlossene Künstlerwettbewerb für das Mahnmal brauche nicht schnell beendet zu werden. Mit seiner Ablehnung widersprach der CDU-Politiker der Auffassung von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse, der auf einen raschen Abschluß des Wettbewerbs pocht. Die Beendigung sei eine Voraussetzung für die Entscheidung des Parlaments, so Thierse. "Wer hier auf Eile drängt, vergißt die nationale und internationale Bedeutung des Themas sowie seinen Ewigkeitswert für die Zukunft", erwiderte Diepgens Sprecher Michael-Andreas Butz.


 
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