© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    09/99 26. Februar 1999


Meldungen

Protokoll für Biosicherheit wurde stark abgemildert

CARTAGENA. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat gegen das ihrer Ansicht nach zu lockere Abkommen über den Handel mit gentechnisch veränderten Nahrungsmitteln protestiert. Den USA und anderen Industriestaaten wirft sie vor, auf der UN-Konferenz über Biosicherheit in Cartagena zuwenig Rücksicht auf den Schutz von Umwelt und Gesundheit genommen zu haben. Das Abschlußprotokoll der 130 Länder sei auf Druck der Industriestaaten abgemildert worden, um so den Handel mit Agrarprodukten und Rohstoffen wie Baumwolle nicht regulieren zu müssen, erklärte ein Sprecher von Greenpeace. Das Protokoll ist Teil des Arbeitsprogramms, das auf dem Umweltgipfel von 1992 in Rio erstellt wurde.

 

Umweltberichterstattung war weitgehend sachlich

KÖLN. In der Umweltberichterstattung der Printmedien wurde das Jahr 1998 von den Diskussionen rund ums Atom geprägt. Gentechnik, die Verkehrspolitik und die Umweltpolitik der neuen rot-grünen Regierung setzten weitere Akzente. Dies ergibt eine Auswertung der Datenbank "UMEDIA" des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), beruhend auf über 1.500 Umweltartikeln der deutschen Wissenschafts- und Wochenpresse. Die meisten Umweltberichte legen nach Ansicht des Kölner Instituts die Fakten sachlich auf den Tisch. Manche Artikel seien jedoch nach wie vor darauf aus, Ängste zu schüren. Dies galt im vergangenen Jahr vor allem bei komplexen Themen wie den Castor-Transporten und der Gentechnik.

 

Bundesregierung hält an alter Verkehrspolitik fest

BONN. Den von Bundeskanzler Schröder angekündigten Kassensturz bei Verkehrsvorhaben hat der BUND von der Bundesregierung eingefordert. "Die rot-grüne Koalition verfolgt dieselbe ökologisch und finanziell verheerende Verkehrspolitik wie die alte Bundesregierung", erklärte der stellvertretende BUND-Vorsitzende Ralf Uwe Beck. "Offenbar will Bundesverkehrsminister Franz Müntefering bei den Investitionen in Verkehrsprojekte nichts ändern." Als Beweis nannte er die aktuellen Haushaltsplanungen. Dort seien rund 8,4 Milliarden Mark für Straßenbau und 6,7 Milliarden Mark für Schienenverkehr vorgesehen. Gegenüber dem Vorjahr weise der Haushaltsplan 1999 für die Straße 70 Millionen Mark mehr, für die Schiene aber 6,6 Millionen Mark weniger aus. Damit vergrößere sich die Vorrangstellung des Straßenverkehrs weiter.


 
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