© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    09/99 26. Februar 1999


Meldungen

Lafontaine warnt vor "Mißbrauch" der Krawalle

BONN. Der SPD-Chef Oskar Lafontaine hat nachdrücklich davor gewarnt, die Ausschreitungen der Kurden mit der geplanten Reform des Staatsbürgerschaftsrechts zu vermischen. Wie er auf einer Präsidiumssitzung seiner Partei bekräftigte, solle gegen Gewalttäter "mit aller Härte" vorgegangen werden. Zugleich appellierte Lafontaine an "alle Vernünftigen in diesem Land", diese Gewalttaten nicht mit der geplanten Einführung einer generellen doppelten Staatsbürgerschaft zu verbinden. Straftäter könnten ohnehin nicht damit rechnen, "in irgendeiner Form die deutsche Staatsbürgerschaft zu erhalten". Der SPD-Parteivorsitzende bekräftigte außerdem, daß seine Partei eine möglichst breite Mehrheit bei der Reform anstebe. Bisher hatte die SPD Gespräche mit der CDU/CSU abgelehnt.

 

Programm der Union zur Europawahl ungeklärt

BONN. Die Frage eines gemeinsamen Wahlprogramms der CDU und CSU für die anstehende Europawahl bleibt auch nach einer Sitzung der engeren CDU-Führung offen. Wie CDU-Generalsekretärin Angela Merkel nach einer Präsidiumssitzung ihrer Partei betonte, habe man sich nur mit einem eigenen Europa-Leitantrag für den CDU-Parteitag Ende April in Erfurt befaßt.

 

Rom akzeptiert keinen falschen Kompromiß

LINGEN. Der Vorsitzende der katholischen Glaubenskongregation in Rom, Kardinal Joseph Ratzinger, hat den bischöflichen Kompromißvorschlag zur Schwangeren-Konfliktberatung zurückgewiesen. Dies gab der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Karl Lehmann, zum Auftakt der Frühjahrs-Vollversammlung der Bischöfe in Lingen bekannt. Ratzinger akzeptiere keinen Beratungsnachweis, "dessen Rechtswirkung die Aufhebung der Strafandrohung ist", so Lehmann.

 

Sexistische Talkshows vom Bildschirm verbannen

BAD SCHWALBACH. In mehr als jeder vierten Talkshow der privaten Fernsehsender, die am Nachmittag ausgestrahlt wird, spielt das Thema Sex eine Rolle. Im Januar ging es in 52 der insgesamt 190 Shows von RTL, Sat.1 und ProSieben um Sex, so die Verbrauchervereinigung Medien, die die Sendungen untersucht. Die Verbrauchervereinigung hat bei allen drei Privatsendern Programmbeschwerde wegen Jugendgefährdung eingelegt. Es gelte, sexistische Äußerungen aus dem Nachmittagsprogramm zu verbannen.


 
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