© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    06/99 05. Februar 1999


Meldungen

Gedenken an die Wahl des ersten Reichspräsidenten

WEIMAR. Am 11. Februar 1919 wählte die Verfassungsgebende Deutsche Nationalversammlung Friedrich Ebert (1871–1925) in geheimer, namentlicher Abstimmung zum provisorischen Reichspräsidenten der ersten deutschen Republik. Friedrich Ebert (MSPD) erhielt 277 Stimmen, die Mitbewerber Arthur Graf von Posadowsky-Wehner (DNVP) 49 Stimmen, Philipp Scheidemann (MSPD) und Matthias Erzberger (CVP) je eine Stimme. Der Präsident der Nationalversammlung begrüßte den Reichspräsidenten mit dem Ruf: "Verschwunden ist der Vormund aus ererbtem Recht, an seiner Stelle steht der selbstgewählte Führer!" Eberts Aufstieg vom Sattlergesellen zum höchsten deutschen Staats-amt innerhalb von dreißig Jahren brachte ihm neben ehrlicher Bewunderung zahlreiche Anfeindungen von Seiten der Konservativen, der Nationalsozialisten und der Kommunisten ein. Diese Opposition trug ihren Anteil dazu bei ("Barmat-Skandal"), daß Ebert mit 54 Jahren im Amt verstarb. Bis zur Neuwahl am 26. April 1925 nahm Reichsgerichtspräsident Walter Simons die Geschäfte des Reichspräsidenten stellvertretend wahr.

 

Früher Versuch einer christlichen Sozialpolitik

BERLIN. Die evangelische Stadtmission erinnert an den Sozialpolitiker Adolf Stoecker (1835-1909), der am 7. Februar vor 90 Jahren in Bozen starb. Nach jahrelanger Tätigkeit als evangelischer Pfarrer, Hof- und Domprediger übernahm der in Halberstadt geborene Stoecker 1877 die Missionsleitung der Stadt Berlin. Seine Absicht war, die in sozialer Not lebende Arbeiterschaft im Glauben zu stärken, fester an die Kirche zu binden und gesellschaftlich zu organisieren. Dazu gründete er im Jahre 1878 die Christlich-Soziale Arbeiterpartei. Die Zustimmung war jedoch gering, da bereits das politische Gedankengut der Sozialdemokratie das städtische Proletariat beherrschte.

 

Wiedererrichtung der Monarchie wäre möglich

LÜNEBURG/SIEGEN. Die Arbeitsgemeinschaft "Tradition und Leben e.V." und die Bürgervereinigung "Monarchiefreunde" gedachten am 27. Januar des 140. Geburtstages des Königs von Preußen und Deutschen Kaisers Wilhelm II. (1859 –1941). Auch nach acht Jahrzehnten wäre die Restauration der Monarchie in Deutschland möglich, müßte dann aber vom Ergebnis einer Volksabstimmung legitimiert werden.


 
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