© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    06/99 05. Februar 1999


Meldungen

Martin Walser zum Autor des Jahres 1998 gewählt

BRÜSSEL. Der von den deutschen Buchhändlern zum "Autor des Jahres" 1998 gewählte Schriftsteller Martin Walser hat sich skeptisch gegenüber dem "Globalisierungseifer" geäußert. Bei der Verleihung der Ehrendoktorwürde der katholischen Universität in Brüssel kritisierte er das Verlangen, "die ganze Welt in unseren Werten baden" zu wollen. "Zentralistische Visionen" und eine "Ethik für alle" lehnte Walser ab. Wir seien nicht dafür da, andere zu retten, es sei denn, sie seien in wirklicher Not und nicht allein in Glaubensnot oder "weil sie noch nicht unser Demokratiecredo haben". Wie das Branchenmagazin Buchmarkt unterdessen mitteilte, wurde der Freidenspreisträger des deutschen Buchhandels von den Buchhändlern zum "Autor des Jahres" gewählt. Walser habe die öffentliche Diskussion der vergangenen Monate über das Gedenken an den Holocaust in weiten Teilen des Buchhandels unbeschadet überstanden, hieß es. Von vielen sei er sogar wegen dieser Debatte und der Medienwirkung gewählt worden.

 

Kulturpreis Schlesien an Kinderbuchautor Janosch

HANNOVER. Der Zeichner und Schriftsteller Janosch wird mit dem Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen ausgezeichnet. Diese Entscheidung einer unabhängigen Jury mit Mitgliedern aus Polen und Deutschland gab vorige Woche der niedersächsische Innenminister Heiner Bartling bekannt. Die Verleihung des mit 15.000 Mark dotierten Preises an Horst Eckert, wie Janosch mit bürgerlichem Namen heißt, findet am 12. Juni in Oldenburg statt. Janosch, der für sein Kinderbuch "Oh wie schön ist Panama" 1979 den Deutschen Jugendbuchpreis erhielt, wurde 1927 im oberschlesischen Hindenburg geboren. Seine Bücher haben eine Millionenauflage und sind in rund 30 Sprachen übersetzt.

 

Naumann für Zusammenarbeit bei Filmförderung

HAMBURG. Die Filmförderanstalten der Länder sollen nach Ansicht des Staatsminister für Kultur im Bonner Kanzleramt, Michael Naumann, stärker als bisher zusammenarbeiten. "Worauf es ankäme, wäre zumindest drei-, viermal im Jahr die regionalen Filmförderanstalten zu vereinen, damit sie einen Teil des Topfes in riskantere, große Einzelproduktionen stecken", sagte Naumann in einem Interview mit der Hamburger Zeitschrift Cinema. Unterstützung fand Naumann bei dem Münchner Filmproduzenten Bernd Eichinger. Eine solche Zusammenarbeit sei "eine große Chance für den deutschen Film". In Frankreich werde es so gemacht, deshalb komme von dort hin und wieder ein großer Film wie etwa "Das fünfte Element" von Luc Besson, sagte Eichinger.


 
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