© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    06/99 05. Februar 1999


Meldungen

Mehrheit der Franzosen für einen Atomausstieg

PARIS. Die Auseinandersetzungen um die Wiederaufbereitung abgebrannter Kernbrennstoffe und das Atomausstiegsprogramm der rot-grünen Bundesregierung haben offensichtlich auch das Meinungsbild der Atomnation Frankreich beeinflußt. Bei einer vom Ifop-Institut durchgeführten Umfrage gaben mehr als die Hälfte an, für den völligen Ausstieg aus der Atomkraft zu sein. Besonders stark ist die Ablehnung bei Frauen und Kindern. Insgesamt sprachen sich 51 Prozent der Befragten für einen Atomausstieg und 39 Prozent dagegen aus.

 

Bio-Bauern präsentieren Siegel für Ökoprodukte

BERLIN. Die ArbeitsGemeinschaft ökologischer Landbau (AGÖL) und die Centrale Marketinggesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA) haben sich auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin auf die Einführung eines bundeseinheitlichen Prüfzeichens für ökologisch erzeugte Produkte geeinigt. Das neue Label soll dem Verbraucher garantieren, daß die Lebensmittel aus streng ökologischem Anbau stammen. Bisher haben rund 100 verschiedene Siegel und Markenzeichen die Einkäufer verwirrt. In Deutschland gibt es gegenwärtig rund 6.786 Höfe, die ökologisch wirtschaften. Mit 352.400 Hektar beackern die Bio-Bauern rund zwei Prozent der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche Deutschlands.

 

Ökobilanz nach 100 Tagen rot-grüner Koalition

BONN. Einen "umweltpolitisch vielversprechenden, aber unnötig hektischen" Start hat der BUND der rot-grünen Koalition zum Ende ihrer ersten 100 Amtstage bescheinigt. Bei aller Kritik erkenne der BUND im Start der neuen Regierung "eine historische Zäsur, durch die die Umweltpolitik einen neuen Stellenwert" bekommen habe, erklärte BUND-Vorsitzende Angelika Zahrnt. Wenn die beiden zentralen Vorhaben Atomausstieg und Ökosteuerreform konsequent und zügig umgesetzt würden, "könnte das Wirtschaften auf Kosten unserer Kinder und Enkel beendet werden", fügte sie hinzu. Für den BUND sei der ökologische Umbau des Steuersystems ein unverzichtbares Anliegen, dem die Regierung mit der ersten Stufe ihrer Reform nur sehr unzureichend entsprochen habe. Bei dem vergangene Woche gefundenen Kompromiß zum Atomausstieg hingegen müsse es allen Umweltschützern "schaudern", so Geschäftsführer Peter Westenberger. Jetzt sei wenigstens allen klar, daß die Atomwirtschaft das Sagen habe.


 
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