© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    03/99 15. Januar 1999


Meldungen

Ökobilanz: Bahn schneidet besser ab als Flugverkehr

BERLIN. Flugzeuge verbrauchen mehr als viermal soviel Kohlendioxid pro 100 Personenkilometer und 53mal soviel Kohlenmonoxid wie die Bahn. Zu diesem Ergebnis kommt die Prognos AG in einem von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Flughäfen, der Deutschen Bahn, der Deutschen Lufthansa und dem Deutschen Verkehrsforum in Auftrag gegebenen Gutachten zu den Umweltwirkungen von Flugzeug und Bahn. Insgesamt sei der Einfluß auf das Klima bei Flugzeugen durch die Konzentration der verschiedenen Schadstoffe dreimal so hoch wie durch das Kohlendioxid allein, betonte ein Verkehrsexperte des Umweltbundesamt in Berlin. "Gegen die Bahn hat das Flugzeug ökologisch kaum eine Chance." Daß dennoch das Flugzeug häufig günstiger als die Bahn sei, liege daran, daß auf Flugbenzin keine Mineralölsteuer erhoben werde.

 

Gesetzentwurf für die Ökosteuer ziemlich fertig

BONN. Die Einführung einer Stromsteuer von zwei Pfennig pro Kilowattstunde sowie die Erhöhung der Mineralölsteuer auf Kraftstoffe um sechs Pfennig pro Liter, auf Heizöl um vier Pfennig pro Liter und auf Gas um 0,32 Pfennig pro Kilowattstunde ist jetzt zum 1. April 1999 vorgesehen. Im Gesetzentwurf ist auch die Sonderregelung enthalten, daß energieintensive Unternehmen des produzierenden Gewerbes von der Stromsteuer sowie von der Steuererhöhung auf Heizöl und Gas ausgenommen werden sollen.

 

Jetzt auch in Deutschland: Tiere vom Fließband

BONN. Mit dem Kalb "Uschi" ist es Genforschern der Universität München erstmals gelungen, auch in Deutschland ein Tier nach dem "Dolly"-Verfahren zu erzeugen, mit dem schottische Wissenschaftler vor zwei Jahren für Aufsehen gesorgt hatten. Nach diesem Verfahren können erwachsene Rinder oder Schafe ausgehend von einer Körperzelle beliebig kopiert werden. Ziel dieses Verfahrens ist beispielsweise, daß ein Landwirt hundert absolut identische Tiere im Stall stehen hat. Diese Tiere soll er dann vollautomatisch versorgen können, ohne auf mögliche Eigenheiten der Tiere Rücksicht nehmen zu müssen. Damit zeige sich, "daß auch in deutschen Forschungslabors weit mehr ethisch Verwerfliches praktiziert wird, als viele wahrhaben wollen", so Tierschutzbund-Präsident Wolfgang Apel in einer ersten Reaktion. "Wenn wir die Klonversuche mti Tieren nicht stoppen, wird bald auch die Nachkommenschaft des Menschen im Reagenzglas geregelt."


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