© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    51/98  11. Dezember 1998

 
 
Meldungen

Enzensberger erhält Heinrich-Heine-Preis 1998

DÜSSELDORF. Der Lyriker und Essayist Hans Magnus Enzensberger erhält den Heinrich-Heine-Preis 1998 der Landeshauptstadt Düsseldorf. Am 13. Dezember wird der 69jährige, der als freier Schriftsteller tätig ist, den mit 25.000 Mark dotierten Preis im Düsseldorfer Schauspielhaus entgegennehmen. Mit dem Heine-Preis sollen Personen gewürdigt werden, die den sozialen und politischen Fortschritt fördern und der Völkerverständigung dienen. Ihre diesjährige Entscheidung begründete die Jury unter anderem damit, daß der Preisträger ein Repräsentant aufklärerischen Denkens sei, der durch seine Kritik an vorgeblichen Wahrheiten nicht nur das Gewohnte in Frage stelle, sondern damit neue Sichtweisen eröffne.

 

Unesco erklärt Weimar zum Weltkulturerbe

WEIMAR. Das bereits für 1999 als Kulturstadt Europas ausgezeichnete Weimar ist von der Unesco auf ihrer Tagung in Kyoto zum Weltkulturerbe erklärt worden. Die Uno-Organisation verwies auf die "herausragende Rolle Weimars als geistiges Zentrum im späten 18. Jahrhundert und im frühen 19. Jahrhundert, die mit den Namen Goethes, Schillers, Herders und anderer verbunden ist". Weimars Oberbürgermeister Volkhardt Germer erfreute diese Auszeichnung, betonte aber die Dringlichkeit, auch das zunehmend verfallende Schloß Ettersburg zu restaurieren. Im folgenden Jahr werden aus diesem Anlaß 300 Veranstaltungen in der thüringischen Stadt begangen.

 

Bühnenverein beklagt Finanznöte der Theater

LEIPZIG. Der deutsche Bühnenverein beklagt schwere Finanzprobleme der deutschen Theater. Als eine Folge davon wurden bereits in den letzten fünf Jahren 4.000 Arbeitsplätze abgebaut. Weitere Nachteile befürchtet der Verein aufgrund der geplanten Neuregelung der 620-Mark-Jobs und möglicher Tarifverhandlungen. Mehr als ein Prozent Lohnerhöhung sei für die Beschäftigten der Bühnen nicht zu erwarten, erklärte der Vorsitzende des Bühnenvereins, Rolf Bolwin.

 

Michael Naumann will Kulturstiftung für Berlin

BERLIN. Michael Naumann (SPD), der Kulturbeauftragte der Bundesregierung, hat eine Kulturstiftung für Berlin angekündigt, die selbständig über die Bundeszuschüsse für Kultur entscheiden soll. Zu seiner Ankündigung führten Verhandlungen mit dem Rat für die Künste, einem Zusammenschluß zahlreicher kultureller Instutitionen der Hauptstadt. Die Stiftung solle gewährleisten, daß die Kulturmittel nicht im Berliner Straßenbau versickern. Bereits im Bundestagswahlkampf hatte Naumann angekündigt, die bisherigen Bundeszuschüsse in Höhe von jährlich 60 Millionen Mark zu verdoppeln.

 

Kultusministerkonferenz mit neuem Präsidenten

BONN. Präsident der Kultusministerkonferenz wird 1999 der sächsische Staatsminister Hans Joachim Meyer. Er wird von der Bremer Senatorin Bringfriede Kahrs und der baden-württembergischen Ministerin Annette Schavan vertreten. Außerdem beschloß die KMK, zur Begutachtung der neuen Bachelor-/Bakkalaureus- und Master-/Magisterstudiengänge für drei Jahre einen länderübergreifenden Akkreditierungsrat einzurichten.


 
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