© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    51/98  11. Dezember 1998

 
 
Meldungen

Bundeskriminalamt warnt vor Euro-Blüten

WIESBADEN. Die Staaten Mittel- und Osteuropas, in denen die D-Mark neben dem Dollar Parallelwährung ist und durch den Euro ersetzt werden wird, werden im Zusammenhang mit der Einführung des Euro "erstes Angriffsziel" der Geldfälscher sein. Diese Einschätzung vertritt das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden. Gleichzeitig rechnet das BKA damit, daß mit dem Umtausch der in diesen Ländern umlaufenden D-Mark-Bargeldbestände "überdurchschnittlich hohe Anteile an Falschgeld" in den deutschen Währungsraum zurückfließen werden. Nach Schätzungen der deutschen Polizeizentrale sind derzeit D-Mark-Blüten mit einem Nennwert von etwa 20 bis 25 Millionen im Umlauf.

 

Behinderte Frauen leiden unter starken Belästigungen

BENSHEIM. "Schwerste Menschenrechtsverletzungen" an behinderten Frauen vor allem in der Dritten Welt beklagt die Christoffel-Blindenmission (CBM). Bei der Vorlage des Welt-Behinderten-Berichts erklärte die CBM-Koordinatorin für Erziehung und Rehabilitation, Gisa Paul-Mechel, weltweit habe nur jede vierte behinderte Frau eine bezahlte Arbeitsstelle. Wahrscheinlich könnten weniger als fünf Prozent lesen und schreiben. Sie würden auch doppelt so häufig Opfer sexueller oder physischer Gewalt wie nichtbehinderte Frauen. Die Zahl der Menschen mit Behinderungen wird weltweit auf etwa 500 Millionen geschätzt, berichtet die Nachrichtenagentur idea. Der erstmals vorgelegte Bericht wurde von der 1993 gegründeten Internationalen Invaliden-Stiftung erarbeitet, deren Ziel die Stärkung der Behindertenbewegung ist.

 

Deutschland wird Opfer des Bananenkonflikts

KÖLN. Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Hans-Olaf Henkel, hat an die Bundesregierung appelliert, einen europäisch-amerikanischen Handelskonflikt wegen der EU-Bananenmarktordnung zu vermeiden. In einem Schreiben an Bundeskanzler Gerhard Schröder hat er die dringende Bitte geäußert, mit Blick auf die außenwirtschaftlichen Interessen der deutschen Industrie sowie die bevorstehende deutsche Ratspräsidentschaft, "sich nachdrücklich dafür einzusetzen, daß auf europäischer Ebene eine tragfähige Lösung in dieser Frage gefunden und eine weitere Zuspitzung des europäisch-amerikanischen Konflikts vermieden wird". Die EU-Bananenmarktordnung sei ein Verstoß gegen Prinzipien liberaler Handelspolitik. Da die USA Gegenmaßnahmen im Industriebereich vorbereiteten (JF 49/98), "würde Deutschland damit zum Hauptziel amerikanischer Sanktionen", so Henkel.

 

Pleitewelle der letzten Jahre ebbt langsam ab

WIESBADEN. Die seit Anfang der neunziger Jahre kontinuierlich ansteigende Pleitewelle in Deutschland ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden im September erstmals abgeebbt. Sollte dieser Trend bis zum Jahresende anhalten, könnte die Zahl der Insolvenzen 1998 erstmals seit sieben Jahren im Vergleich zum Vorjahr abnehmen. Dieser Prognose des Bundesamtes widersprach allerdings Creditreform. Die Wirtschaftsauskunftei rechnet auch für das zu Ende gehende Jahr mit einem Plus von 2,4 Prozent. Im kommenden Jahr erwartet Creditreform dann einen weiteren Anstieg auf ungefähr 40.000 Konkurse.


 
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