© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    48/98  20. November 1998

 
 
Meldungen

Urteile gegen SS-Offiziere Priebke und Hass bestätigt

ROM. Das oberste italienische Berufungsgericht in Rom hat die gegen die beieden ehmaligen SS-Ofiziere Erich Proiebke und Karl Hass verhängten lebenslänglichen Haftstrafen bestätigt. Ein Militärgericht hatte im März dieses jahres hatte den 83jährigen Priebke und den 84jährigen Hass für schuldig befunden, im März 1994 in den Adreatinischen Höhlen bei Rom an der Erschießung von 335 italienischen Geiseln als Vergeltung für den Tod von 33 deutschen Soldaten beteiligt gewesen zu sein. Beide hatten gegen das Urteil berufung eingelegt. Sie machten mildernde Umstände geltend und veriwesen adrauf, auf militäriuschen Befehl gehandlet zu haben. Priebke leistet die Starafe wegen seiner schlechten Gesundheit unter Hausarrest ab, Hass befindet sich auf freiem Fuß.

 

Japan und Rußland wollen Streit um Kurilen beilegen

MOSKAU. Rußland und Japan haben vereinbart, den seit Ende des Zweiten Weltkrieges schwelenden Streit um die vier südlichsten Kurilen-Inseln bis Ende 1999 beizulegen. Der japanische Ministerpräsident Keizo Obuchi und der russische Präsident Boris Jelzin unterzeichneten vergangene Woche eine entsprechende "Moskauer Erklärung". Die bis 1945 zu Japan gehörenden Kurilen waren in einem Geheimabkommen der Siegermächte des Zweiten Weltkrieges bei der Konferenz von Jalta im Februar 1945 der Sowjetunion zugesprochen und im August 1945 von dieser besetzt worden. Das durch die Potsdamer Konferenz bestätigte Abkommen wurde von Japan im Friedensvertrag von San Francisco anerkannt, den aber die UdSSR nicht unterzeichnete. Heute verlangen die Japaner die Inseln zurück; Moskau hat dies bisher verweigert, obwohl viele Inselbewohner durchaus "Japaner" werden wollen.

 

Herzog will 30.000 Mahntafeln aufstellen

JERUSALEM/BONN. Bundespräsident Roman Herzog sprach sich bei seinem Besuchs in Israel am vergangenen Montag dafür aus, mit 30.000 Mahntafeln an den Holocaust zu erinnern. Der israelischen Tageszeitung Globes sagte er, das in Berlin geplante Holocaust-Mahnmal solle nicht zu sehr im Mittelpunkt der Bemühungen zur Erinnerung stehen. "Meiner Meinung nach ist es wichtiger, die Erinnerung an jedem Platz, jeder Straße Deutschlands zu bewahren", sagte Herzog und fügte hinzu: "Ich meine 30.000 Gedenktafeln – da, wo Synagogen niedergebrannt wurden, an Bahnhöfen, von denen Juden in Konzentrationslager gebracht wurden, an Häuser, in denen prominente Juden lebten."


 
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