© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    46/98  06. November 1998

 
 
Meldungen

Historiker Julius Schoeps gegen Holocaust-Mahnmal

POTSDAM. Der Direktor des Moses-Mendelssohn-Zentrums für europäisch-jüdische Studien, Julius Schoeps, hat eine übergreifende demokratische Legitimation für das umstrittene Holocaust-Mahnmal gefordert. Da das in Berlin geplante Objekt ein nationales Mahnmal werden solle, müsse der Bundestag darüber entscheiden. Es könne nicht sein, daß allein der Berliner Senat, ein privater Förderverein und das Bundesinnenministerium über eine solche Gedenkstätte entschieden. Gleichzeitig sprach Schoeps sich gegen ein Mahnmal speziell für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus aus. Es gehe nicht an, daß eine künstliche "Hierarchie der Opfer" errichtet werde, erklärte Schoeps vergangenen Freitag in Potsdam. Der Historiker wandte sich zudem gegen die geplante Dimension des Mahnmals. Das für den Bau notwendige Geld könne sehr viel sinnvoller in den Erhalt der Originalschauplätze wie etwa der Konzentrationslager investiert werden, betonte Schoeps.

 

Holtzbrinck beteiligt sich an Kiepenheuer & Witsch

KÖLN. Die Stuttgarter Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck wird zum 1. Januar 1999 Minderheitsgesellschafter beim Verlag Kiepenheuer & Witsch in Köln. Wie beide Verlagshäuser vergangenen Sonntag mitteilten, übernimmt Holtzbrinck 45 Prozent der Verlagsanteile mit einer Option auf die restlichen. Mehrheitsgesellschafter bleibe aber bis auf weiteres der Verleger und bisherige Alleineigentümer Reinhold Neven Du Mont, der vorerst auch die verlegerischen Geschäfte weiterführen soll. Erst kürzlich sind die zu Holtzbrinck gehörenden Buchverlage Droemer und Scherz mit dem Augsburger Verlags- und Versandunternehmen Weltbild fusioniert. Zu der Verlaggruppe gehören ferner die Buchverlage S. Fischer, Rowohlt und Kindler sowie zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften, vor allem im Bereich der Wirtschaftspublizistik.

 

Bayerische Staatsoper zum besten Opernhaus gekürt

STUTTGART. Die Bayerische Staatsoper ist nach Ansicht der Musik-Zeitschrift Scala das beste deutsche Opernhaus, gefolgt von der Deutschen Oper Berlin und der Oper Leipzig. Hinsichtlich der künstlerischer Qualität, Akkustik, Ausstattung und Service belegten sie bei einem Test der Zeitschrift die ersten drei Plätze. Im Vordergrund stand dabei die künstlerische Qualität, für deren Einschätzung das Repertoire des Hauses, das Orchester, die Solisten, der Chor und die Regisseure bewertet wurden. Auf den weiteren Plätzen folgten die Hamburgische Staatsoper, die Staatsoper unter den Linden in Berlin und die Sächsische Staatsoper Dresden.

 

Augstein gründet Stiftung für junge Journalisten

HAMBURG. Der Herausgeber des Spiegel, Rudolf Augstein, der am 5. November seinen 75. Geburtstag feiert, will zu diesem Anlaß eine zunächst mit zwei Millionen Mark ausgestattete Stiftung zur Förderung und Unterstützung des journalistischen Nachwuches ins Leben rufen. Rudolf Augstein wurde am 5. November 1923 in Hannover geboren. Nach dem Krieg wurde der Abiturient und Zeitungsvolontär beim Hannoverschen Anzeiger Herausgeber des von britischen Besatzungsoffizieren gegründeten Nachrichtenmagazins Die Woche, das vom 1. Januar 1947 an unter dem Titel Der Spiegel erschien.


 
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