© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    46/98  06. November 1998

 
 
Meldungen

Rechtes Bündnis gewinnt bei Wahlen in Mazedonien

SKOPJE. Das Oppositionsbündnis aus der nationalistischen Partei VMRO-DPMNE (Innere Mazedonische Revolutionäre Organisation – Demokratische Partei für die Mazedonische Nationale Einheit) und der Demokratischen Alternative hat die Parlamentswahlen offenbar für sich entschieden. Nach ersten inoffizellen Angaben kommt das rechtsgerichtete Bündnis nach der Stichwahl vom vergangenen Sonntag jetzt auf insgesamt 59 der 120 Parlamentssitze in Skopje. Zweitstärkste Partei wurde der aus der Kommunistischen Partei hervorgegangene und bisher regierende Sozialdemokratische Bund für Mazedonien (SDSM), der rund 30 Abgeordnete in das neue Parlament entsendet. Drittstärkste politische Kraft wurde die Partei der albanischen Minderheit, die auf insgesamt 24 Mandate kommt. Die weiteren Sitze gingen an kleinere Parteien. Die albanische Interessenvertretung hat bereits ihre Bereitschaft zur Koalition mit dem rechtsgerichteten Bündnis signalisiert.

 

Russische Bewohner der Kurilen wollen zu Japan

MOSKAU. Die Einwohner der von Rußland besetzten Kurileninseln haben sich in einer Petition dafür ausgesprochen, Japan die umstrittenen Gebiete 99 Jahre zu verpachten. Wie die Moskauer Nachrichtenagentur Itar-Tass meldete, befürwortet eine überwältigende Mehrheit der 2.500 russischen Bewohner der größten der vier annektierten Inseln, Schikotan, den Vorstoß. Gouverneur Igor Farchutdinow sagte, darin werde das Ausmaß der Verzweiflung sichtbar, die viele Einwohner angesichts der katastrophalen Wirtschaftslage in der Region befallen habe. Die Sowjetunion hatte die Kurilen gegen Ende des Zweites Weltkrieges besetzt. Der Streit um die Inseln hat bis heute einen Friedensschluß verhindert.

 

Dalai Lama bittet um Unterstützung für Tibet

SCHNEVERDINGEN. Der Dalai Lama hat um internationale Hilfe bei der Lösung der Tibet-Frage gebeten. Er wolle keine Unabhängigkeit von China, sondern Autonomie für Tibet. Er hoffe auf Unterstützung aus dem Ausland für einen Dialog mit Peking, sagte das weltliche und geistige Oberhaupt der Tibeter zum Abschluß seines Deutschlandbesuches im niedersächsischen Schnerverdingen. Der Dalai Lama betonte, China benötige mehr Meinungsfreiheit. Dies sei der Schlüssel zur Verbesserung der Situation in Tibet, das seit 1950 von China besetzt ist.


 
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