© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    44/98  23. Oktober 1998

 
 
Meldungen

Elfriede Jelinek erhielt Georg-Büchner-Preis

DARMSTADT. Die vor allem wegen ihrer radikalfeministischen Haltung umstrittene österreichische Schriftstellerin Elfriede Jelinek hat am vergangenen Samstag im Darmstädter Staatstheater den mit 60.000 Mark dotierten Georg-Büchner-Preis erhalten. In ihrer Heimat gilt die 51jährige Ex-Kommunistin als skandalträchtige Autorin, die sich in ihren Werken um krasse Bilder bemüht. Die Auszeichnung wird von der deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt vergeben und zählt zu den angesehensten deutschen Literatur-Preisen.

Literaturforum Ost-West mit Autoren aus Rumänien

DÜSSELDORF. Das zehnte Düsseldorfer "Literaturforum Ost-West" wird vom 4. bis 6. November in Düsseldorf stattfinden. Es ist dem deutsch-rumänischen Literaturaustausch gewidmet. Aus Rumänien kommen die Autoren Ana Blandiana, Mircea Dinescu, Petre Stoica, Carmen-Francesca Banciu, Joachim Wittstock und die Literaturwissenschaftler George Gutu und Cornel Ungureanu. Von deutscher Seite haben ihre Teilnahme angekündigt: Dieter Schlesak, Werner Fritsch, Werner Dürrson, Barbara Bongartz, Thomas Hoeps, Werner Söllner und Peter Motzan. Initiiert wurde diese internationale literarische Veranstaltungsreihe 1988 von der Stiftung "Gerhart-Hauptmann-Haus". Seit 1989 haben sich mehr als 160 Literaten aus neun ostmitteleuropäischen Ländern und aus Deutschland in Düsseldorf zu gemeinsamen Lesungen, Vorträgen und Werkstattgesprächen getroffen.

"Kant-Stipendium" für Studenten aus Königsberg

HAMBURG. Die von dem früheren Hamburger Veleger Gerd Bucerius ins Leben gerufene "Zeit"-Stiftung ermöglicht in diesem Jahr erstmals drei Studenten und Doktoranden der Universität Königsberg (Kaliningrad) einen Studienaufenthalt an einer deutschen oder westeuropäischen Hochschule. Die drei Stipendiaten haben ihr Studium an den Universitäten in Mainz, Marburg und Lausanne bereits aufgenommen. Wie die Stiftung am Dienstag in Hamburg mitteilte, werden künftig jedes Jahr drei besonders begabte Angehörige der traditionsreichen Philosophischen Fakultät mit einen Kant-Stipendium gefördert. Ein entsprechender Vertrag soll an diesem Freitag in Königsberg unterzeichnet werden. Der Namensgeber des Stipendiums, Immanuel Kant, war an der ehemaligen Albertina im ostpreußischen Königsberg 1770 Professor für Philosophie geworden. Am Sonnabend soll auch das neue Dach des im Krieg schwer beschädigten Doms eingeweiht werden, an dessen Rekonstruktion sich die "Zeit"-Stiftung maßgeblich beteiligt hatte.

Naive Bilder von Künstlern aus dem Osten Europas

DÜSSELDORF. Werke von zehn Künstlern, denen sowohl die gewählte Kunst-Stilrichtung als auch ihre Herkunft gemeinsam ist, sind bis Ende November im Düsseldorfer Gerhart-Hauptmann-Haus zu sehen. Naive Kunst ist das Thema der aktuellen Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit der Kölner "Naive-Kunst-Galerie" von Marianne Kühn eingerichtet wurde. Die Galeristin stellt eine Auswahl von naiven Arbeiten von Eva Blum, Antje Eckardt, Gertrud George, Erich Grams, Renate Hille, Wilfried Knetsch, Ursula Schmiedel, Dorothea und Heinz Sedlick sowie Manfred Söhl zur Verfügung.


 
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