© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    44/98  23. Oktober 1998

 
 
Meldungen

Der Volksentscheid auf Bundesebene ist umstritten

MÜNCHEN. Der CSU-Vorsitzende Theo Waigel übte deutliche Kritik an der Ankündigung des bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber, Pläne der rot-grünen Bundesregierung zur Einführung eines bundesweiten Volksentscheids zu unterstützen. Die CSU müsse nach Einführung eines solchen Volksentscheids damit rechnen, daß auch Fragen wie beispielsweise das Abtreibungsrecht auf den Prüfstand kämen, warnte Waigel. Er habe "größte Bedenken" gegen ein solches Instrument, schließlich gehe es um Themen, bei denen die CSU-Linie wahrscheinlich keine Mehrheit fände. Ministerpräsident Stoiber hatte am Wochenende angekündigt, der Freistaat wolle die für die Einführung eines Volksentscheids nötige Grundgesetzänderung im Bundesrat unterstützen, um danach das Instrument nutzen zu können, die Bürger über die beschlossene doppelte Staatsbürgerschaft abstimmen zu lassen.

Das "Ländle" verzeichnete 43.380 Einbürgerungen

STUTTGART. Von den 1997 in Baden-Württemberg vorgenommenen 43.380 Einbürgerungen erfolgten 85 Prozent im Zuge von Anspruchseinbürgerungen, 15 Prozent erfolgten auf dem Ermessensweg, teilte das Statistische Landesamt mit. Unter die Kategorie Anspruchseinbürgerungen fallen vor allem Spätaussiedler und ihre Familienangehörigen. Dies bestätigt ein Blick auf die Herkunftsländer der Eingebürgerten: Im vergangenen Jahr kamen über 38 Prozent der Anspruchseingebürgerten aus Kasachstan. Sie stellten hier mit 14.340 das größte Kontingent. An zweiter Stelle liegen Bürger mit russischer Staatsangehörigkeit (8.990), gefolgt von Türken (3.880) und rumänischen Staatsbürgern (2.580).

Christliche Wertmaßstäbe gehen zunehmend verloren

PFORZHEIM. Christen sollten dem zunehmenden Werteverfall gegensteuern. Dazu hat der Vorsitzende des deutschen Zweiges des Lausanner Komitees für Weltevangelisation, Pastor Horst Marquardt, bei einem "Bekenntnistag" in Pforzheim aufgerufen. Parallel zum Verfall der religiösen Kultur vollziehe sich eine Schwächung des Rechtsbewußtseins. Begriffe wie Vaterlandsliebe, Disziplin und Gottesfurcht würden zunehmend hinterfragt. Es breite sich eine Gleichheitsideologie aus, deren treibende Kraft der Neid sei. Mit diesem gesellschaftlichen Niedergang müßten sich Christen nicht abfinden. Christen hätten vielmehr den Auftrag, als "Salz der Welt" auf Gesellschaft, Kultur und Rechtssprechung einzuwirken.


 
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