© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    42/98  09. Oktober 1998

 
 
Republikaner: Angebot an BFB erneuert
Sacharbeit ist gefragt
JF

Die Republikaner haben ihr Gesprächsangebot an den liberal-konservativen Bund Freier Bürger (BFB) mit dem Ziel einer Bündelung der Kräfte beider Parteien für die bevorstehende Landtagswahlen in Hessen im Februar 1999 erneuert. "Ich würde es begrüßen, wenn Herr Kappel und seine Freunde mit uns gemeinsam in den hessischen Landtagswahlkampf ziehen würden", erklärte der Parteivorsitzende Rolf Schlierer auf der traditionellen Kundgebung der baden-württembergischen Republikaner zum Feiertag der Wiedervereinigung Deutschlands.

Schlierer betonte, daß seine Partei für jeden offen sei, der auf dem Boden des Grundgesetzes stehe. Die Analyse der Ergebnisse der Bundestagswahl habe ergeben, daß die Republikaner überall dort Stimmen hinzugewonnen hätten, wo sie einen personell und inhaltlich überzeugenden Wahlkampf und solide kommunalpolitische Arvbeit geleistet hätten. "Die Bürger akzeptieren eine Rechtspartei auf Dauer nur dann, wenn sie statt plumper Parolen Sacharbeit und Persönlichkeiten vorweisen kann", erklärte Schlierer, der zugleich Fraktionsvorsitzender seiner Partei im Stuttgarter Landtag ist. Die Republikaner seien bereit, mit jedem zusammenzuarbeiten, der auf dieser Basis Politik für deutsche Interessen machen wolle.

Eine klare Absage erteilte Schlierer allen Versuchen, Gruppierungen und Parteien zusammenzufassen, die unvereinbare Zielsetzungen verfolgten. Alle Bestrebungen, auf dem Umweg über "Bewegungen" neue Formationen aus der Taufe zu heben, seien zum Scheitern verurteilt. Weder die Republikaner noch andere Parteien seien "in Auflösung" begriffen oder gewillt, ihre Arbeit einzustellen, meinte Schlierer. "Solche Vereinigungsszenarien bleiben die Domäne obskurer Zirkel" erklärte der Parteichef.

Eine Stellungnahme des BFB-Generalsekretärs Heiner Kappel zu dem Kooperationsangebot Schlierers war bis zum Redaktionsschluß nicht zu erhalten. In einem Offenen Brief vor der Bundestagswahl hatte Kappel indes deutlich Stellung bezogen: "Wenn nicht irgendwann der Augenblick kommt, an dem Häuptlinge und Oberhäuptlinge rechts von der Mitte endlich ihren Federschmuck ablegen, sich zusammensetzen und anständig Tacheles reden, wird sich nicht ändern." (JF)


 
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