© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 12/24 / 15. März 2024

Meldungen

Niedersachsen: Anstieg von Sexualstraftaten 

hannover. In Niedersachsen ist die Zahl der Straftaten deutlich gestiegen. 2023 wurden 553.202 Straftaten registriert und damit rund 5,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie aus der diese Woche vorgestellten Polizeilichen Kriminalstatistik hervorgeht. Die Zahl der Delikte liegt damit auch über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Drastisch angestiegen sind der Statisik zufolge vor allem die Sexualstraftaten. 15.524 Delikte gegen die sexuelle Selbstbestimmung zählte die Polizei landesweit, das sind zwanzig Prozent mehr als 2022. Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger lag hier bei mehr als 27 Prozent. Insgesamt wurden 427 Asylbewerber, 181 Asylberechtigte und 105 Ausländer mit einer Duldung einer Sexualstraftat beschuldigt. Hinzu kommen 2.372 Ausländer mit einem anderen Aufenthaltstitel. Die Zahl der sogenannten Roheitsdelikte – gemeint sind unter anderem Raub, Körperverletzungen und Freiheitsberaubungen – stieg um fast zehn Prozent auf mehr als 95.000. Der Ausländeranteil lag dabei bei mehr als 30 Prozent. Unter den Tatverdächtigen befanden sich fast 2.000 Asylbewerber und rund 750 anerkannte Asylsuchende. Besondere Sorge bereitet den Sicherheitsbehörden die Zunahme an Messerdelikten. Mehr als 3.000 entsprechende Straftaten registrierten die Behörden. Rund neun Prozent mehr als noch 2022. Der Anteil der ausländischen Tatverdächtigen lag bei 41 Prozent. In den Zahlen spiegelten sich die „unruhigen Zeiten“, so Innenministerin Daniela Behrens (SPD). Dennoch sei und bleibe Niedersachen „ein sicheres Bundesland“. Diese Einschätzung komme einer „Verhöhnung der Opfer gleich“, kritisierte der innenpolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Stephan Bothe. (ho/vo)




Klimakleber wollen sich nicht mehr festkleben 

BERLIN. Die radikale Klimaprotest-Gruppe „Letzte Generation“ hat angekündigt, sich künftig nicht mehr auf die Straße zu kleben. „Die Situation, in der wir für eine gerechtere Welt eintreten, hat sich verändert. Der Kleber bleibt jetzt erstmal zu Hause“, sagte die Sprecherin der Bewegung, Clara Hinrichs, zu Beginn dieser Woche bei einer Pressekonferenz in Berlin. Die Klimakleber hätten sich noch einmal in die Protestforschung vertieft und dabei ihre Strategie besprochen. Immer weniger Menschen glaubten der Bundesregierung, daß der Klimawandel keinerlei Auswirkungen auf ihr alltägliches Leben habe. „Wir wollen ein neues Kapitel aufschlagen und haben deshalb neue Forderungen aufgestellt, weil wir wissen, daß die Veränderung nicht in ein paar kleinen Formen passieren wird“, legte Hinrichs die Pläne der „Letzten Generation“ dar. Die Regierung habe nicht einmal einfache Reformen wie ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen oder ein Neun-Euro-Ticket eingeführt. Weil der „Klimakatastrophenkanzler“ Olaf Scholz (SPD) nicht dazu in der Lage sei, seine Politik entsprechend zu ändern, appelliere man nun an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, betonte Hinrichs bei dem Pressetermin vor dem Schloß Bellevue. Dieser müsse sich in einer „Rede an die Nation“ an die deutsche Gesellschaft wenden, um den Ernst der Lage deutlich zu machen. Auf ihrer Internetseite kündigten die Klimakleber an, daß sie nun von vereinzelten Verkehrsblockaden auf Massenveranstaltungen auf den Straßen umsatteln wollten. Ab dem Wochenende soll die neue Protestform deutschlandweit erstmals ausprobiert werden, unter anderem in Berlin, Bremen, Freiburg, München und Leipzig. (fw)