© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 06/24 / 02. Februar 2024

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Knorr-Bremse-Chef will mit Alice Weidel sprechen

MÜNCHEN. Der Chef des Familienkonzerns Knorr-Bremse, Marc Llistosella, hat angesichts der gesellschaftlichen Eskalation und massiven Polarisierung angeboten, mit AfD-Chefin Alice Weidel öffentlich zu diskutieren. „Aber gnadenlos inhaltlich“, betonte der frühere Daimler-Manager im Handelsblatt. „Ich komme aus einer antifaschistischen Familie. Jede Form von Ismen, also Faschismus, Marxismus oder auch Islamismus, ist mir fremd. Mein Großvater hatte in der Franco-Diktatur Berufsverbot“, erläuterte der 56jährige, der zehn Jahre in Asien tätig war. „Heute verlassen Abgeordnete die Parlamente, wenn der politische Gegner spricht. Aus meiner Sicht ist das kein Demokratieverständnis.“ Der Diskurs sei „der Anfang jeglichen Erkenntnisgewinns“, so Llistosella. „Der Austausch über Fakten findet kaum noch statt, es geht sehr viel um Emotionen und Befindlichkeiten.“ Menschen würden sehr schnell in eine Schublade geschoben und mit denen werde dann nicht mehr diskutiert: „Das vergiftet das Miteinander“, warnte der in Köln geborene Spitzenmanager. (fis)

 knorr-bremse.com





Stellen aus „politischen Gründen“ geschaffen?

KÖLN. Die Zahl der im öffentlichen Dienst beschäftigten Beamten und Angestellten ist innerhalb von zehn Jahren um 14 Prozent auf 4,83 Millionen angestiegen. Von dem Zuwachs entfallen 315.000 Beschäftigte auf die Kommunen, 257.000 auf die Länder und nur 12.000 auf den Bund. Das ergab eine Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft für die Jahre 2012 bis 2022 (IW-Kurzbericht 2/24). „Der allgemeine Anstieg der Mitarbeiterzahl ist vor allem auf veränderte Bedarfe bei der Kinderbetreuung, im Bildungswesen, bei Gesundheit und öffentlicher Sicherheit zurückzuführen“, erläuterten die IW-Ökonomen. Der kräftige Personalaufbau im Bereich „politische Führung und zentrale Verwaltung“ (118.000 Posten) müsse hingegen kritisch geprüft werden: „Hier liegt die Vermutung nahe, daß Stellen nicht zuletzt aus politischen Gründen geschaffen worden sind.“ (fis)

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