© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 05/24 / 26. Januar 2024

Meldungen

Rumänische Regierung einigt sich mit Landwirten 

BUKAREST. Die rumänische Regierung hat sich dazu bereit erklärt, auf mehrere Forderungen der Landwirte einzugehen. Zuvor war es im Land tagelang zu Bauernprotesten gekommen. Sie verpflichtet sich, alle landwirtschaftlichen Verbrauchssteuern bis 2026 vollständig zu subventionieren. Zudem sollen die Landwirte Darlehen zu niedrigeren Zinsen aufnehmen können. Damit sehe er die größten Probleme der Protestierenden als gelöst an, betonte Regierungschef Marcel Ciolacu von der Partidul Social Democrat (Sozialdemokratische Partei), wie die rumäniendeutsche Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien berichtet. Mehrere Oppositionspolitiker warfen der Regierung Fehlverhalten vor. George Simion, Parteichef der nationalistischen Alianța pentru Unirea Românilor (Allianz für die Vereinigung der Rumänen), verlangte die Einberufung einer Sondertagung des Parlaments. Cătălin Drulă, Vorsitzender der liberalkonservativen Uniunea Salvați România (Union Rettet Rumänien), warf der Regierung vor, der rumänischen Wirtschaft in den vergangenen Jahren geschadet zu haben. „Die Leute gehen nicht deswegen zu diesen Protesten, weil sie daheim gerade nichts Besseres zu tun haben“, zitiert ihn die englischsprachige rumänische Zeitung Nine O’Clock. Auch die Verhaftung mehrerer Protestteilnehmer stieß auf Kritik. Mehrere prominente Bürgerrechtsorganisationen bewerteten die Festnahme einer Antikorruptions-Demonstrantin als „gravierenden Angriff auf die Demokratie“. Die Europäische Gewerkschaft der Polizeibeamten (EUROPOL) berichtet, daß Beamte dazu gedrängt worden seien, Protestierende „mit allen Mitteln“ von ihrer Einfahrt nach Bukarest abzuhalten. Polizeichef Benone-Marian Matei bestritt diese Vorwürfe. (lb)





Starker Anstieg der Christenverfolgung

ABUJA. Nachdem es in den vergangenen Monaten zu mehreren Massakern an Christen gekommen ist, hat sich am Montag der Gouverneur des nigerianischen Bundesstaats Kaduna, Uba Sani, mit Vertretern der Kirche getroffen. Zuletzt ereignete sich zu Weihnachten ein großflächiger Terrorangriff in dem westafrikanischen Land. Mehrere bewaffnete islamistische Terroristen attackierten dabei christliche Dörfer und töteten mindestens 106 Menschen. „Diese Angriffe sind seit dem vergangenen September immer schlimmer geworden“, betont James Bitrus, ein christlicher Häuptling. Mindestens hundert seien zudem entführt worden. Das Treffen solle dazu dienen, Strategien zu überlegen, wie die Angriffe eingedämmt werden könnten, sagte Sani. Teile des Landes seien mittlerweile zu Rückzugsorten für Terroristen geworden. Nach Angaben des Weltverfolgungsindex hat die Verfolgung von Christen im vergangenem Jahr international einen neuen Höchstwert erreicht. Während die Zahl der wegen ihres Glaubens ermordeten Christen von knapp 5.600 auf knapp 5.000 sank, stieg die Zahl der physischen Angriffe oder Bedrohungen von  knapp 29.000 auf fast 43.000. Angriffe auf Kirchen stiegen von knapp 2.000 auf fast 15.000 Fälle. Zusammen mit Nordkorea, Somalia, Libyen, Eritrea, Jemen, Pakistan, Sudan, Iran und Afghanistan gehörte Nigeria dabei zu den Staaten, in denen der Verfolgungsdruck besonders hoch ist. Doch auch in Europa verzeichnen Behörden eine erhöhte Zahl an Feindseligkeiten. Im Januar 2023 griff etwa ein marokkanischer Einwanderer eine Kirche in Spanien an. Zunächst forderte er die Betenden auf, zum Islam überzutreten, anschließend tötete er einen Küster mit einem Stich in den Hals. (lb)

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