© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 02/24 / 05. Januar 2024

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Welche Botschaft?“, JF 52/23 – 1/24

Der Ruf des Retters wird nicht gehört

Zunächst danke für Ihre tolle Arbeit! Die Botschaft von Weihnachten wird häufig verfälscht, weshalb sie ihre Wirkung nicht erzielt. Viele verstehen die Nachricht von dem Retter nicht, weil sie nicht erkennen, daß sie eines Retters bedürfen. Und sie erkennen das nicht aufgrund der Tatsache, daß sie nicht wissen, daß Jesus den Anspruch hat, der HERR zu sein. Die Apostel verkündigten Jesus als Herrn, der eines Tages jeden Menschen richten wird, die Lebenden und die Toten. Die Ursache der Krise der Kirche ist die, daß Christus nicht mehr als Herr und Richter aller verkündigt wird. Dadurch wird die Botschaft des Retters von vielen auch nicht mehr verstanden. Eine Kirche, die diesen Herrn nicht bekennt, versinkt in die Bedeutungslosigkeit, und eine Welt, die diesen Herrn ablehnt, wird nichts von seinem Friedensreich erfahren.

Jan Weremchuk, Frankenthal






Zu: „Kein Platz für Heidenangst“ von Peter Hahne, JF 52/23 – 1/24

Waffen des Lichts auf der Titelseite

Was für ein Artikel von Peter Hahne! Er spricht mir aus tiefstem Herzen. In der heutigen Zeit braucht es wirklich Mutmacher, die unsere christlichen Werte und Traditionen von Herzen leben, in ihrem Kern verstehen und weitergeben an unsere neue Generation, anstatt gedankenlose Mitmacher unserer außer Rand und Band geratenen Politik! Wer nur einen wahren christlichen Gedanken in sich trägt, würde fundierte Diplomatie anstatt Kriegsgeschrei walten lassen, würde erkennen, welchen importierten Auswüchsen unsere christliche Gesellschaft ausgesetzt ist und sie langsam aber stetig von innen zersetzt und gegenseitigen Haß schürt. 

Der Heiland wurde geboren, das Licht der Welt! Darauf müssen wir vertrauen und uns von seinem Licht durchdringen lassen. Nur so schöpfen wir Zuversicht und einen Leitfaden für ein friedvolles Zusammenleben. Und es ist wesentlich für eine christliche Gesellschaft, diesen Gedanken friedvoll, aber konsequent durchzusetzen gegen ein Gedankengut, das dies nicht mitträgt. In diesem Sinne wünsche ich allen ein gesegnetes und friedliches Weihnachten!

Bettina Fettelschoß, Hergenroth




Angriff auf unsere Religion und Kultur

Das Köpfen von Krippenfiguren ist ein Angriff auf unsere Religion und Kultur. Es gibt kaum einen Landkreis, welcher nicht schon ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Dies ist ein Angriff verursacht durch irrationale Einwanderung. Wer das immer verharmlost, sollte sich über seine geistige Gesundheit Gedanken machen.

Klaus Woertz, Langenau






Zu: „Ein Licht, zu erleuchten die Heiden“ von Dietmar Mehrens, JF 52/23 – 1/24

C-Etikett hält das Versprechen nicht

Dank dem Autor für diese sinnvollen Gedanken zu den Weihnachtstagen, die offensichtlich immer mehr ihren ursprünglichen Gehalt verlieren. Gerade im Hinblick auf die derzeit festgefahrenen Kriege schreibt Herr Mehrens im Sinne Jesu, dessen Geburtstag zu Weihnachten gefeiert wird, zu Recht: Wer nicht darauf besteht, im Recht zu sein, und auf Haß mit Liebe antwortet, kann tatsächlich „Frieden schaffen ohne Waffen“. Daß man mit Gewalt und Krieg keinen nachhaltigen Frieden schafft, müßte gerade an Weihnachten ein zentrales Thema möglichst vieler Bischöfe wie auch tonangebender Politiker mit dem C-Etikett sein. Erinnert doch das Weihnachtsfest an eine Person, die vor rund 2.000 Jahren in der kriegerischen Römerzeit eine Zeitenwende im Umgang mit Macht, Feind und Gewalt eingeläutet hat. Ohne Jesu umwälzende Lebenspraxis wäre auch nicht trotz Verfolgungen  eine engagierte junge Christenbewegung sowie die theatralisch geformte Weihnachtsgeschichte  im Lukas-Evangelium entstanden. All das führte letztlich auch dazu, daß man das Lichtfest der heidnischen Wintersonnenwende um den 24. Dezember zum Geburtstag Jeus erklärte und später sogar mit einer Zeitenwende nach Christus die römische Zeitrechnung ablöste. 

Wie weit sind inzwischen Christen wie christlich genannte Regierungen Europas von dieser Art „Geschenk des Himmels“ entfernt? Bedenklich, wenn in unserem Land ohne großen Widerstand eine „Zeitenwende nach Olaf“ begrüßt und mit Sonderschulden von gleich 100 Milliarden Euro für Waffen und militärische Einrichtungen unterstützt wird. Soll das Frieden fördernd sein, wenn unser hoch verschuldetes Land im Verbund mit den meisten Nato-Ländern mit Waffen und Versprechungen wie „Wir unterstützen die Ukraine solange wie nötig“ den Krieg neben vielen Toten mit immensen Kosten und ökologischen Langzeitschäden nur noch in die Länge zieht? Ist so ein einseitiges militärisches Vorgehen ohne nennenswerte Fortschritte nicht kurzsichtig und einfältig, wenn man seit langem überhaupt nichts mehr von Verhandlungen und gewaltlosen Lösungsansätzen hören will, sondern nur noch von Siegen spricht?

Simon Kirschner, Gaimersheim






Zu: „Trotz allem Hoffnung“ von Dieter Stein, JF 52/23 – 1/24

Besonderes Weihnachtsgeschenk

Es wäre ein Weihnachtsgeschenk der besonderen Art: Die Vorstellung, daß unser Bundeskanzler Olaf Scholz in seiner Weihnachtsansprache oder seiner Ansprache zum neuen Jahr das Ende der Ampelregierung in Berlin verkündet. Wäre das nicht ein tolles Geschenk für die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes? Aber leider leidet unser Regierungs­chef an hoher Vergeßlichkeit und vergißt regelmäßig, die Vertrauensfrage im Parlament zu stellen.

Hans-Joachim Nehring, Neubrandenburg






Zu: „ʻUngehorsam ist die erste Bürgerpflichtʼ“, im Gespräch mit Wolfgang Herles, JF 52/23 – 1/24

Ampel außer Betrieb setzen

Speziell bei dieser Ampel wäre der Ungehorsam die erste Bürgerpflicht, und zwar tagtäglich von 0.00 Uhr bis 24.00 Uhr. Der Journalist und Autor Wolfgang Herles trifft hier den Nagel auf den Kopf. Ergänzend hierzu empfiehlt sich der Ritt „Durchs irre Germanistan“ des Journalisten und Autors Henryk M. Broder. Das Buch, das er zusammen mit dem Soziologen und Autor Reinhard Mohr geschrieben hat, spricht wirklich Bände über den Zustand in Deutschland, und das nur in einem Band. Doch auch Peter Hahne legt mit seinem Leitartikel den Finger in die deutsche Wunde.

Klaus P. Jaworek, Büchenbach




Kanzlervokabular auf dem Index

Die einstigen Bundeskanzler Willy Brandt, Helmut Schmidt und Helmut Kohl standen zu den Begriffen Volk und Nation, was auch nicht so pervertiert klingt wie das von Wolfgang Herles zitierte Nazivokabular „völkisch-nationalistisch“, wenn er über die AfD spricht. Für Willy Brandt bereits war „die Aufnahmefähigkeit unserer Gesellschaft erschöpft“, wenn „soziale Vernunft und Verantwortung Halt gebieten.“ Helmut Schmidt meinte, man könne „aus Deutschland mit immerhin einer tausendjährigen Geschichte seit Otto I. nicht nachträglich einen Schmelztiegel machen.“ Und weiter: „Wer die Zahlen der Moslems in Deutschland erhöhen will, nimmt eine zunehmende Gefährdung unseres inneren Friedens in Kauf.“ Er sagte 1982, ihm komme „kein Türke mehr über die Grenze.“ Und schließlich wollte Helmut Kohl, so im Gespräch mit der britischen Premierministerin Margaret Thatcher, die Zahl der in Deutschland lebenden Türken halbieren. All diese Zitate signalisieren ein klares Bekenntnis zu Deutschland als Volk und Nation. Deshalb erscheint mir Herles Vorwurf gegen die AfD ein Zugeständnis an den links-grünen Zeitgeist.

Hartmut Völkel, Olpe






Zur Kulturmeldung: „In der kugelsicheren Filterblase“, JF 52/23 – 1/24

„Normalität“ wurde hinzugedichtet

Als Auslandsabonnent Ihrer Zeitung möchte ich mich herzlich bedanken, daß Sie meinen Beitrag in der letzten Tumult über die woke Neuauflage eines Deutschlehrsbuchs so ausführlich besprochen haben. Dennoch möchte ich eine Sache richtigstellen: In Ihrem Text suggerieren Sie, das Lehrwerk würde die Schüler dazu anhalten, sich von der „Normalität“ (Ihr Zitat) abzuwenden – dieser Begriff kommt allerdings weder in dem von mir zitierten Material vor, noch habe ich ihn selbst verwendet.

Moritz Ostertag, São Paulo/Brasilien






Zu: „Linksradikale an der Macht“ von Paul M. Seidel, JF 52/23 – 1/24

Getötete Kommilitonin aus Kambodscha

Daß die Beschäftigung mit den Roten Khmer im deutschsprachigen Raum nicht sehr ausgeprägt war, war erwartungsgemäß erst recht in der DDR der Fall. Ich war 13 Jahre alt, als die Amerikaner Kambodscha 1975 verlassen haben. Der Jubel in der sozialistischen Presse war groß. Die neuen Machthaber Pol Pot und Ieng Sary wurden auf den Titelseiten abgebildet und gefeiert. Als dann auch noch Südvietnam unter der Kontrolle der Kommunisten war, war die Freude der DDR-Medien perfekt: die langen Kriege in Indochina wurden endlich mit dem Sieg des Sozialismus beendet. Dann wurde es merkwürdigerweise still. Ich habe vom weiteren Fortschritt in Kambodscha nichts mehr bemerkt. Und dann wurde Kambodscha plötzlich 1979 komischerweise erneut befreit, diesmal von den Vietnamesen. Wieso und weshalb wurde, soweit ich mich erinnern kann, nicht thematisiert. Wahrscheinlich war es nicht der „richtige“ Sozialismus gewesen. 

Zwei Jahre später wurden drei Studenten aus Kambodscha an der TH Merseburg für Chemie immatrikuliert. Sie waren zum Teil deutlich älter als wir deutsche Studenten. Ihr meist verschlossenes Verhalten war ebenso seltsam. Das war jedoch ohne internationale Erfahrungen für uns schlecht zu deuten. Wir wußten nichts von den Greueln, die diese Menschen wahrscheinlich erlebt hatten und mit sich herumschleppten. Sie selbst redeten auch nicht darüber. Wir als ihre Kommilitonen hätten mehr wissen müssen. Vermutlich wäre auch eine psychologische Betreuung angebracht gewesen. Das wurde mir erst später klar, als sich eine Kommilitonin aus Kambodscha nach erfolgreichem Diplom und der Aussicht, in die Heimat zurückzukehren, mit einer giftigen Laborchemikalie umgebracht hatte. Wäre das mit dem Wissen über das, was in Kambodscha geschehen ist, und einem entsprechenden Umgang mit den Studenten aus Kambodscha vermeidbar gewesen? Offenbar war es den Wissenden in den Behörden der DDR wichtiger, das Bild des Sozialismus nicht zu beschädigen, als die Wahrheit zu sehen.

Dr. Holger Rautschek, Nünchritz






Zur Rubrik: „Historisches Kalenderblatt“, JF 52/23 – 1/24

Deutschlands Strom, nicht die Grenze

Bedeutung und Symbolik von General Blüchers Rheinübergang bei Kaub bestanden nicht darin, der „nach Frankreich fliehenden Armee Napoleons“ nachzusetzen, sondern darin, preußische Truppen direkt und sofort auf dem linken Rheinufer zwischen Bacharach und Oberwesel französisches Staatsgebiet betreten und okkupieren zu lassen. Der Rhein war ja seit dem Frieden von Campo Formio (17. Oktober 1797) die international anerkannte Ostgrenze Frankreichs; Blüchers schneller Vorstoß sorgte alsbald dafür, daß in der Wahrnehmung deutscher Zeitgenossen der Rhein „Deutschlands Strom, aber nicht Deutschlands Grenze“ zu sein habe.

Dr. Matthias Kordes, Recklinghausen






Zu: „Die ukrainische Tragödie“ von Bruno Bandulet, JF 51/23

Prägnant, pragmatisch, intelligent

Selten habe ich einen so prägnanten, intelligenten und pragmatischen Text über den Ukrainekrieg gelesen. Vielen Dank!

Valentin Glaser, Bad Elster






Zu: „Betreutes Denken statt Bildung“, im Gespräch mit Prof. Dr. Hans Peter Klein, JF 51/23

Hauptproblem: abgesenkte Standards

Das Hauptproblem liegt meines Erachtens am Absenken der Standards. Bis 2011 galt die verbindliche Grundschulempfehlung in Baden-Württemberg, dann hat Grün-Rot diese abgeschafft. Als Wahlversprechen und als Hommage an die Krawallmacher der GEW. Eine Gewerkschaft, die eigentlich niemand so richtig braucht, da der Beamte von den üblichen gewerkschaftlichen Möglichkeiten sowieso ausgeschlossen ist. Es wurde etwas von Homogenität erzählt, aber leider vergessen, die Kinderseele zu berücksichtigen und die Borniertheit vieler Eltern. Von elf Klassen im Theodor-Heuss-Gymnasium (THG) Pforzheim, einer G9-Modellschule, waren nach kurzer Zeit nur mehr die Hälfte übrig. Die Kinder wurden durchgereicht, und in vielen verfestigte sich das Gefühl, Versager zu sein. In meiner Zeit gab es eine Abschlußarbeit in jedem Hauptfach, den Schnitt, und somit ging meine Reise in der Hauptschule los und ging über Umwege zu zwei Studienabschlüssen, zwei Berufsausbildungen usw. Zum guten Schluß hat Grün-Rot auch noch die Orientierungsstufe eingeführt, auch in Baden-Württemberg. Jetzt muß ich in der 5. Klasse überhaupt nichts mehr leisten und werde sowieso versetzt. Wenn dann auch noch ein Sonderpädagoge dazukommt, „das wird ja noch“, am besten engagiert bei der GEW, dazu Eltern, die kaum ein Wort verstehen, dann gute Nacht. Somit ist das Ergebnis dieser Studie mehr als verständlich und wahrscheinlich noch geschönt.

Markus Speer, Pforzheim