© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 48/23 / 24. November 2023

Zitate

„In den USA herrscht ein viel weitergehendes, in den Grundrechten verankertes Ideal von Meinungsfreiheit als in Europa. Was etwa in Deutschland als Hatespeech gilt, kann und darf in den USA gesagt werden – aus einem libertären Verständnis heraus, daß nicht der Staat oder Gerichte über Wahrheiten entscheiden, sondern der Wettbewerb der Argumente.“

Annett Meiritz, US-Korrespondentin in Wa­shington, im „Handelsblatt“ am 15. November





„Jungs wollen irgendwas mit Internet machen, und die Mädchen möchten Models werden. Am liebsten würden sie ihren Job von zu Hause oder vom Urlaubsort aus machen wollen. Das Leben wird ihnen zu einfach gemacht. Es ist an der Zeit, daß man da wieder anders rangeht. (…) Wenn man ihnen erklärt, wie kreativ Handwerksberufe sind und daß man schon während der Arbeit in Bewegung bleibt und nicht wie im Büro nach acht Stunden am Computer mit Rückenschmerzen heimgeht, fangen etliche an, darüber nachzudenken. (…) Das galt auch fürs Bodybuilding, wo ich der erste Mister Universum wurde, der nach den Dopingregeln des IOC getestet wurde. Beim Sport kann ich zehn Wiederholungen absolvieren, aber dann mache ich noch mal fünf, wo ich den Schmerzbereich erreiche. Wenn du die auch noch schaffst, dann kannst du Champion werden. Alle, die oben sind, haben viele Absagen bekommen und oft verloren, aber sie haben eben weitergemacht. Ich selbst habe mich immer gut gefühlt, wenn ich Gegenwind hatte.“

Ralf Moeller, Schauspieler, in der „Berliner Morgenpost“ am 15. November





„Das Bürgergeld hat die Gesellschaft nicht entgiftet, sondern die Spannungen vergrößert, weil es das Gerechtigkeitsbedürfnis vieler Bürger unterminiert und das Gefühl der ökonomischen Benachteiligung stärkt. (…) Bürgergeldempfänger haben in Großstädten mit angespanntem Mietmarkt zum Teil bessere Chancen, große Familienwohnungen anmieten zu können, als Altenpflegerinnen, Erzieher oder andere Menschen mit durchschnittlichem Einkommen. Das sei jedem Einzelnen gegönnt, gesellschaftlich ist es ein Pulverfaß. (…) Es geht um die zunehmende Entwertung von Arbeit, Fleiß und Disziplin, vorangetrieben von der einstigen Arbeiterpartei SPD.“

Sabine Rennefanz, Schriftstellerin und Kolumnistin, im „Spiegel“ am 16. November





„Es ist schon erstaunlich, wie dünnhäutig einige Menschen – in diesem Fall linksgrüne Gemüter – mittlerweile geworden sind, wenn man an Weltanschauungen rüttelt, die ihnen heilig sind. Das Thema Asyl steht natürlich ganz oben auf der Liste der verfestigten, unantastbaren Überzeugungen. (…) Sie legen nur allzu gerne eine Gut-Böse-Schablone auf die Welt. Mit gleicher Meinung ist man willkommener Freund, mit abweichender Meinung der Feind. Und sie zerstören mit ihren platten Etikettierungen den demokratischen Diskurs, weil sie damit versuchen, legitime politische Ansichten zu etwas Unsagbarem zu machen. Seltsam groß scheint ihr Wunsch nach einer Einheitsmeinung zu sein.“

Julia Ruhs, trimediale Reporterin beim Bayrischen Rundfunk, im „Focus“ am 17. November





„Politik ist bekanntlich ‘das Bohren dicker Bretter’. Aber bei den zahllosen Leichtmatrosen in der zeitgenössischen Politik hat man leider den Eindruck, daß sie schon der bloße Anblick einer Bohrmaschine in den Panikmodus versetzt.“

Christian Ortner, früherer Herausgeber des Wirtschaftsmagazins „Format“, auf dem Nachrichtenportal „Exxpress.at“ am 11. November