© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 41/23 / 06. Oktober 2023

Initiativen gegen hohe Zahlen von Studienabbrechern
Umsteigen statt Aussteigen
(ob)

Wenn der Jahrgang 1963 (1,63 Millionen Geburten) 2030 im Alter von 67 Jahren in Rente geht, steht ihm mit dem Jahrgang 2005 (670.000 Geburten) eine wesentlich kleinere Gruppe neuer Erwerbstätiger gegenüber. Theoretisch – denn seit 2013 strebt die Mehrzahl zur Universität statt in die duale Berufsausbildung. Die Kalamitäten des Arbeitsmarkts verschärfen sich dann, wenn viele Schulabgänger im Studium scheitern. In den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften lag die Abbruchquote der letzten Jahre zwar im Durchschnitt bei „nur“ 20 Prozent. In den Ingenieurswissenschaften sind es aber schon 35 Prozent und in den Bereichen Mathematik/Naturwissenschaften sowie Geisteswissenschaften/Sport nahezu die Hälfte. Um einer solchen Vergeudung von Potentialen entgegenzuwirken und gradlinig in den Arbeitsmarkt führende Bildungskarrieren zu ermöglichen, weist das Bundesministerium für Bildung und Forschung auf seiner Netzseite in ganz Deutschland 88 Angebote für „Studienzweifler“ bei der Vermittlung in die duale Berufsausbildung aus (Deutsche Universitätszeitung, 8/2023). Darüber hinaus bahnt sich an der Beruflichen Hochschule Hamburg ein von Handwerkskammer und Arbeitsagentur geförderter Trend an, künftig Studium und Ausbildung zu verzahnen. 


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