© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 40/23 / 29. September 2023

Haltungsnote
Heino knickt nicht ein
Gil Barkei

Schockschwerenot bei Sat.1: Weil Kultsänger Heino als Gast im „Frühstücksfernsehen“ gegen Gendersprache und politische Korrektheit zu Felde zog, löschte der Fernsehsender die Folge aus der eigenen Mediathek. „Denen haben sie ins Gehirn geschissen, so wie wir im Rheinland sagen. Ich steh’ da überhaupt gar nicht zu. Ich werd’ weiter von der schwarzen Haselnuß singen, ich werd’ weiter ‘Lustig ist das Zigeunerleben’ singen“, wetterte darin der 84jährige und betonte, für ihn sei all das „ein Stück Kulturgut“. 

Zuviel für Sat.1, auch ein dazugehöriger Instagram-Beitrag wurde wegzensiert. Damit nahm die Hexenjagd erst richtig an Fahrt auf. Selbst ein Konzert am 12. Oktober in der Schweiz steht auf der Kippe. „Ich teile die Aussagen von Heino in keiner Art und Weise. Unsere Partys stehen allen Menschen offen, ich setze auf Respekt und Toleranz. Das ist die Botschaft, die mir wichtig ist“, predigt Veranstalter Reto Hanselmann die neue reine Lehre im Schweizer Blick nach.

Doch Heino knickt nicht ein. „Ich bereue überhaupt nichts. Ich stehe zu 100 Prozent hinter meinen Aussagen im ‘Sat.1-Frühstücksfernsehen’. Ich lasse mir doch nicht von ein paar Gehirnakrobaten vorschreiben, was ich singen darf. Wo kommen wir denn da hin“, sagte die Schlagerikone der Münchner Abendzeitung. Die Mehrheit sei klar gegen das Gendern, und dieser „Wahnsinn“ müsse „endlich mal aufhören“.