© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 39/23 / 22. September 2023

Meldungen

Wohnungsnot: Weniger neue Baugenehmigungen

WIESBADEN. Die Zahl der Baugenehmigungen ist im Juli um 31,5 Prozent auf 21.000 zurückgegangen. Das sind 9.600 weniger als im Juli 2022. Zwischen Januar und Juli gab es nur 156.200 Baugenehmigungen. Das teilte das Statistische Bundesamt mit. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 216.500 gewesen. Das entspricht einem Rückgang von mehr als 60.000 (27 Prozent). Vergangenes Jahr wurden insgesamt 295.000 Wohnungen fertiggestellt. Im Ampel-Koalitionsvertrag von 2021 wurde noch der „Bau von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr“ versprochen. Die im März gestartete „Wohnbauförderung für klimafreundlichen Neubau“ (Kredit ab 0,01 Prozent effektiver Jahreszins; zehn Jahre Zinsbindung; bis zu 150.000 Euro je Wohnung) durch die Staatsbank KfW wirke kaum: „Die Zahl der Baugenehmigungen ging im Zeitraum März bis Juli 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar etwas stärker zurück (Einfamilienhäuser -39,5 Prozent bzw. -14.100, Zweifamilienhäuser -53,5 Prozent bzw. -7.300, Mehrfamilienhäuser -29,2 Prozent bzw. -24 700 und Wohnheime -8,4 Prozent bzw. -300) als im Zeitraum Januar bis Juli 2023“, so die Statistiker. (fis)

 www.kfw.de





„Wir brauchen stabile, niedrige Energiepreise“

BERLIN. Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Helmut Schleweis, hat vor einer dramatischen Unternehmensabwanderung gewarnt. „Nicht nur große Konzerne, sondern auch viele Mittelständler investieren mittlerweile verstärkt im Ausland“, erklärte der Finanzexperte im Handelsblatt. „Wir brauchen stabile, niedrige Energiepreise, sonst droht eine schleichende Deindustrialisierung Deutschlands. Darüber hinaus müssen wir bürokratische Hürden für Unternehmen beseitigen.“ Beunruhigend sei auch die steigende Zahl von Geschäftsaufgaben im Handwerk und in der Gastronomie. Der „Wunschtraum“ einer Vier-Tage-Woche sei keine Lösung: „Wir müssen perspektivisch länger arbeiten – entweder pro Woche oder in der Lebensarbeitszeit.“ Das gehe allerdings nicht in allen Berufen, „aber in vielen schon“, meinte der 69jährige. Das Thema Wohnen sei die „entscheidende soziale Frage des nächsten Jahrzehnts“, doch Wohneigentum sei inzwischen „für große Teile der Bevölkerung unerschwinglich geworden“. (fis)

 www.dsgv.de





Zahl der Woche

41 Prozent der insgesamt 506.000

Hochschulabschlüsse in Deutschland wurden im Prüfungsjahr 2022 in der Fächergruppe Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften verzeichnet. 26 Prozent der Abschlüsse entfielen auf die Ingenieurwissenschaften, elf auf Mathematik und Naturwissenschaften, neun Prozent auf die Geisteswissenschaften und sieben Prozent auf den Bereich Medizin. Sport, Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften, Veterinärmedizin sowie Kunst summierten sich auf sechs Prozent. Quelle: Statistisches Bundesamt