© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 38/23 / 15. September 2023

Meldungen

Das Kreuz  mit dem Kleidungsstück

PARIS. Das oberste Verwaltungsgericht Frankreichs (Conseil d’État, Staatsrat) hat am vergangenen Donnerstag die Klage des Vereins zum Schutz der Rechte von Muslimen (ADM) zurückgewiesen, der die Aufhebung des Verbots der Abaya, einer Art langem Kleid mit langen Ärmeln, in der Schule gefordert hatte. Das Tragen der Abaya sei „Teil einer Logik der religiösen Bestätigung“, so der Richter für einstweilige Verfügungen. Folglich stelle sein Verbot „keine schwerwiegende und offensichtlich rechtswidrige Beeinträchtigung des Rechts auf Achtung des Privatlebens, der Religionsfreiheit, des Rechts auf Bildung und der Achtung des Kindeswohls oder des Grundsatzes der Nichtdiskriminierung dar“, urteilte er. Dagegen hatte der französische Rat der muslimischen Glaubensgemeinschaft (CFCM) immer wieder darauf hingewiesen, daß die Abaya nicht als religiöses, sondern als traditionelles Kleidungsstück betrachtet werden muß. „Das Thema ist nicht, ob der Islam das Tragen dieses Kleidungsstücks vorschreibt“, sondern „die Abaya läßt den Träger sofort als Angehörigen der muslimischen Religion erkennen“, erklärte Guillaume Odinet, Direktor für Rechtsangelegenheiten des Bildungsministeriums. Das Verbot des Tragens der Abaya war am 27. August vom Bildungsminister Gabriel Attal in einer Mitteilung an die Schulleiter in öffentlichen Schulen, Mittelschulen und Gymnasien erlassen worden. Das französische Linksbündnis Nupes verurteilte die Bestätigung des Verbots des Tragens der Abaya in der Schule durch den Staatsrat: „Er nährt eine freiheitsfeindliche und autoritäre Vision eines Pseudo-Laizismus, der sich in unserem Land etabliert.“ Marine Le Pen (Rassemblement National) begrüßte das das Verbot, bedauerte jedoch die „verlorene Zeit“ für eine Maßnahme, die „seit dem Gesetz von 2004 über religiöse Zeichen in der Schule hätte in Kraft sein müssen“. (ctw)





Aufruf zur Teilnahme am 13. Marsch fürs Läbe

ZÜRICH. Unter dem Motto „Sei ihre Stimme!“ ruft der 13. Marsch fürs Läbe in Zürich-Oerlikon auf, den „Schwächsten unter uns“ am 16. September eine Stimme zu geben. „Mütter und Väter, die in einer schwierigen Lebenssituation ein Kind erwarten – und insbesondere die Kinder selbst –, brauchen eine Stimme. Sie alle brauchen Unterstützung von Menschen, die überzeugt sind, daß jedes menschliche Leben, auch das unscheinbarste, gefährdetste, unter schwierigsten Bedingungen empfangene, wertvoll ist und eine Würde hat, die bedingungslos und unabhängig von anderen Meinungen ist“, so die Veranstalter. Der Marsch sammle Lebensschützer aus unterschiedlichsten Bereichen wie Medizin, Recht, Bildung, Beratung, praktischer Hilfe usw. und biete Lebensrechtsorganisationen eine Vernetzungsplattform sowie die Möglichkeit, ihr Anliegen gemeinsam in die Öffentlichkeit zu tragen. Neben dem Demonstrationszug gibt es nach Angaben der Veranstalter eine Kundgebung, bei der unter anderem der Zürcher Kantonsrat Erich Vontobel sprechen wird. Weiterhin im Programm dabei seien Viviane Krucker-Baud, Generalsekretärin der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA), der emeritierte Weihbischof Marian Eleganti und Pastor Anthony Joseph, Initiator von Pray for Zurich und Pastor der Gemeinde Christian Fellowship International. (ctw)

 www.marschfuerslaebe.ch