© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 35/23 / 25. August 2023

Meldungen

Ukraine erhält F-16-Jets/ Kreml warnt den Westen

MOSKAU. Nachdem Dänemark und die Niederlande der Ukraine die Lieferung von F-16-Kampfflugzeugen zugesichert haben, hat die russische Regierung vor einer Ausweitung des Ukrainekrieges gewarnt. „Die Lieferung von F-16-Kampfjets an die Ukraine führt zu einer Eskalation des Konflikts“, sagte der russische Botschafter in Kopenhagen, Wladimir Barbin, am Montag laut der russischen Nachrichtenagentur Tass. Zuvor hatten die Vereinigten Staaten ihr Einverständnis für die Bereitstellung der in Amerika hergestellten Kampfjets gegeben. Der Botschafter bezeichnete den Schritt als schweren Fehler. Unter dem Deckmantel der Behauptung, daß die Ukraine die Bedingungen für einen Frieden selbst diktieren können solle, lasse Dänemark dem Land keine andere Wahl, als den Krieg weiter fortzusetzen, erläuterte Barbin den Standpunkt seiner Regierung. Auch Rußlands Außenminister Sergej Lawrow äußerte sich kritisch zu der Waffenlieferung. „Es macht mich stolz – sowohl als Minister als auch als Bürger –, daß Dänemark einen so wichtigen Beitrag zum Verteidigungskampf der Ukraine gegen Rußland und seine sinnlose Aggression leisten kann“, betonte derweil Dänemarks Verteidigungsminister Jakob Ellemann-Jensen (Liberalkonservative) bei einem Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf dem dänischen Luftwaffenstützpunkt Skrydstrup. Der auch „Fighting Falcon“ genannte F-16-Mehrzweck-Kampfjet gehört zu den am weitesten verbreiteten Kampfflugzeugen der Welt, erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von etwa zwei Mach und kann sowohl für den Luftkampf als auch für die Zerstörung von Zielen am Boden eingesetzt werden. (fw)





Moslemischer Mob brennt Kirchen in Pakistan nieder

ISLAMABAD. Ein moslemischer Mob hat ein christliches Viertel im pakistanischen Jaranwala gestürmt und verwüstet. Nachdem sich Gerüchte über eine Koranschändung in der Stadt nahe Faisalabad verbreitet hatten, stürmten laut der pakistanischen Tageszeitung Dawn hunderte Moslems mit Stöckern und Steinen bewaffnet in den mehrheitlich von Christen bewohnten Stadtteil und brannten dort 19 Kirchen nieder. Betroffen sollen unter anderem ein katholisches und ein presbyterianisches Gotteshaus sowie eines der Heilsarmee gewesen sein. Videos zeigen zudem, daß auch mehrere Wohnhäuser bei den Ausschreitungen angezündet wurden. Die Regierung setzte daraufhin Polizei und Armee ein und verhängte eine Ausgangssperre, um die Ordnung in der Stadt wiederherzustellen. Ums Leben kam bei den Unruhen nach bisherigen Erkenntnissen niemand. Laut der Nachrichtenagentur AP konnte die marodierende Menge nur durch Schüsse in die Luft und Aufrufe moslemischer Gelehrter wieder zur Räson gebracht werden. Auf im Internet verbreiteten Bildern ist allerdings auch zu sehen, wie sich die Sicherheitskräfte vor Ort unter den wütenden Pulk mischen. Premierminister Anwar ul Haq Kakar, der das Land derzeit interimsmäßig regiert, zeigte sich entsetzt. „Ich bin schockiert über die Bilder aus Jaranwala nahe Faisalabad. Gegen all diejenigen, die Gesetze brechen und Minderheiten ins Visier nehmen, werden wir strenge Maßnahmen ergreifen“, schrieb er am Mittwoch über den ehemals Twitter genannten Kurznachrichtendienst X. Er versicherte, die Regierung stehe den Betroffenen zur Seite. (fw)