Allein 2023 haben bis Ende Mai 35.785 Syrer hierzulande Asyl beantragt. Ginge es nach der Mutter des Mittzwanzigers Wissam, sollten sie diesen Schritt vielleicht nochmal überdenken. Denn wie der 2015 nach Deutschland geflohene junge Mann am Mittwoch vergangener Woche in den ARD-„Tagesthemen“ bekundete, hat seine Mutter Angst um ihn. „Paß auf dich auf!“ ermahnte die Frau aus Damaskus telefonisch ihren Sohn, als sie Mitte Juni in den Nachrichten die bürgerkriegsartigen Krawalle in Essen verfolgte, wo in der Fußgängerzone am Salzmarkt Hunderte Libanesen ein syrisches Restaurant brutal attackierten. Wie Wissam den öffentlich-rechtlichen Reportern erklärte, wünsche auch er sich, daß der Staat endlich durchgreift. „Beteiligte sollen festgenommen und bestraft werden, um zu zeigen, daß der Rechtsstaat in Deutschland funktioniert.“ Zum Kummer Wissams und seiner sich im Herkunftsland sorgenden Mutter waren Festnahmen in der Ruhrmetropole nach der Gewaltorgie aus dem Clanmilieu allerdings Fehlanzeige. Essens Polizeisprecher Pascal Schwarz-Pettinato erklärte dazu, daß „Lagebereinigung und Gefahrenabwehr“ Priorität gehabt habe: „Da steht die Strafverfolgung erst mal ein bißchen zurück.“