© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 19/23 / 05. Mai 2023

Filmkritik Lex Barker Collection
Vier Filme mit einer Legende
Werner Olles

Besonders in Deutschland gehörte Lex Barker (1919–1973) zu den beliebtesten internationalen Stars. In den fünfziger Jahren hatte der gutaussehende 1,93 Meter große Hüne neben zahlreichen B-Western, Abenteuer- und Kriminalfilmen fünfmal als Tarzan das Publikum begeistert, bevor er in den Sechzigern siebenmal neben seinem Freund Pierre Brice in der Rolle des Apachenhäuptlings Winnetou dessen Blutsbruder Old Shatterhand verkörperte. Mit nur 54 Jahren starb Lex Barker in New York an einem Herzinfarkt.

Die nun erschienene „Lex Barker Collection“ versammelt vier wenig bekannte Filme aus den Genres Thriller, Western und Abenteuerfilm. In Abner Bibermans „Schonungslos“ („The Price of Fear“, 1956) geht es um eine Fahrerflucht mit tödlichen Folgen und eine Fehde zwischen Gangstern. Dabei führt das Schicksal Dave Barrett (Lex Barker), den Besitzer einer Hunderennbahn, mit Jessica Warren (Merle Oberon) zusammen, die ihn mit einem hinterhältigen Komplott in eine scheinbar ausweglose Situation bringt, in der er sowohl von der Polizei als auch einer Gangsterbande gejagt wird.

In „Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen“ („The Girl in Black Stockings“, 1957) kommt es im Umkreis eines Ausflugshotels in Utah zu einer mysteriösen Serie von Mordfällen an jungen Frauen. Rechtsanwalt David Hewson (Lex Barker) stößt bei seinen Ermittlungen auf wenig Gegenliebe bei den anderen Gästen. Als er sich in die junge Beth Dixon (Anne Bancroft) verliebt, gerät er selbst unter Tatverdacht …

In Howard W. Kochs „Die Hölle des Dschungels“ („Jungle Heat“, 1956) sabotiert im Herbst 1941 eine Gruppe von japanischen Agenten Industrieanlagen und Plantagen auf Hawaii. Der konventionelle Abenteuerfilm spielt vor dem Hintergrund des japanischen Angriffs auf Hawaii. Lex Barker verkörpert den Inselarzt Jim Ranson, der den Drahtziehern des Mordes an einem Plantagenbesitzer auf die Schliche kommt.

In Sheldon Reynolds „Die Hölle von Manitoba“ („Un Lugar Llamado Glory“, 1965) sollen sich zwei Revolverhelden anläßlich eines Stadtjubiläums duellieren. Brenner (Lex Barker) und Reese (Pierre Brice) freunden sich jedoch an und geraten dabei in den Kampf eines Farmers gegen einen skrupellosen Großgrundbesitzer. Ein mit den beiden Hauptdarstellern der Karl-May-Filme prominent besetzter B-Western, routiniert inszeniert, aber leider nur mäßig spannend.

DVD: Lex Barker Collection. Pidax Film 2022, Laufzeiten: 76, 72, 72 und 87 Minuten