© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 18/23 / 28. April 2023

JF-Intern
Wo ist Rudi?
Martina Meckelein

Treue Leser dieser Kolumne kennen natürlich unseren Lieblingskollegen: Redaktionsdackel Rudi. Sicher könnten wir jede Woche ein Bulletin über ihn veröffentlichen, doch möchten wir die Hundebegeisterung unserer Leser – und auch unseres Chefs – nicht über Gebühr strapazieren. Jetzt aber ist es mal wieder an der Zeit, über die kleine Stupsnase zu berichten. Und das hat mit einem Sofa zu tun.

„Wo ist Rudi?“ Mit diesen Worten suchte Herrchen Peer Lars Döhnert vergangene Woche immer wieder seinen Kumpel, der ihm doch sonst wie ein Schatten folgt. Rudi war über Stunden wie vom Erdboden verschwunden – und das jeden Tag. War er ungesehen aus der Haustür gestürmt, in einem Büro eingesperrt, oder auf Freiersfüßen? Auch bei Moritz Schwarz oder seiner neusten Eroberung, Volontär Bien, hatte sich Rudi schon längere Zeit nicht mehr zum Kraulen niedergelassen.

Wir alle waren ratlos. Bis, ja bis vergangenen Montag unsere Redaktionssitzung beendet war. Denn in dem Moment, als wir alle aufstanden, robbte etwas unter der Couch hervor, die seit einer Woche im Konferenzraum steht.

„Da ist Rudi!“, war aus mehreren Mündern erstaunter Kollegen zu hören. Die Scham, entdeckt worden zu sein, überspielte unser tierischer Kollege mit einem herzhaften Gähnen, gefolgt von einer Stretchingeinlage, um sich endlich den morgendlichen Dämmerzustand mit ganzem körperlichem Einsatz aus dem Fell zu schütteln. Bleibt nur eine Frage: Was zur Hölle macht ein Sofa attraktiver als eine kraulende Hand?