© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 12/23 / 17. März 2023

Zitate

„Nach vielen Jahren ohne relevante Inflation dürfte nun binnen drei Jahren das Preisniveau um weit mehr als 20 Prozent steigen und die Reallöhne massiv unter Druck setzen. (…) Am Ende des Jahres 2023 werden die Arbeitnehmer durchweg merklich ärmer sein als Ende des Jahres 2019. Daß diese realen Einkommenseinbußen bald wieder aufgeholt werden können, ist wenig wahrscheinlich. Denn die Multikrise hat Deutschland nachhaltig ärmer gemacht.“

Bert Rürup, ehemaliger Chef der „Wirtschaftsweisen“, im „Handelsblatt“ am 10. März





„Es habe (...) kaum Experten gegeben, die 2020 und 2021 drauf hingewiesen hatten, daß Schulen und Kitas offenbleiben müssen, meinte (Gesundheitsminister Karl Lauterbach). Wahrscheinlich ist das Vergeßlichkeit. Kinderärzte, Kinderpsychologen, Bildungsforscher hatten seit Mai 2020 wieder und wieder vor den sozialen und psychologischen Folgeschäden der Schließungen durch Bewegungsmangel, Isolation und familiäre Gewaltausbrüche gewarnt. Sie wurden überhört oder als verantwortungslose ‘Durchseucher’ dargestellt.“

Sabine Rennefanz, Schriftstellerin und Kolumnistin, im „Tagesspiegel“ am 11. März





„Mehr als 700.000 Menschen haben das Manifest gegen weitere Waffenlieferungen für die Ukraine unterzeichnet. (…) Trotz dieser günstigen Ausgangssituation glaube ich nicht, daß Sahra Wagenknecht in den nächsten Monaten die Gründung einer neuen Partei riskiert. Sie wird weiter auf Zeit spielen, weil sie ein politisches und organisatorisches Chaos fürchten muß. Tausende werden sich als Mitglieder anmelden, die sie nicht steuern kann. Erfahrungsgemäß drängen viele Menschen in eine neue Partei, die anderswo als Querulanten und Außenseiter gescheitert sind. (...) Sie hält die Spannung aufrecht bis zum richtigen Zeitpunkt. Der kommt in etwa einem Jahr. Rechtzeitig vor der Europawahl, die im Frühjahr 2024 fällig ist.“

Helmut Markwort, FDP-Abgeordneter im Bayerischen Landtag, im „Focus“ am 12. März





„Die grüne Stadtpolitik macht einen Großteil der Stadtbevölkerung zu Verlierern, und so machte es auch die Volkspartei SPD zur Verliererin. Sie wurde von den Grünen hingehalten, gelähmt, blockiert – so, wie die tragenden Gesellschaftsschichten des ‘grünen Zukunftsprojekts’ die Lebensformen der Mehrheit der Berliner Bürger mit Gleichgültigkeit und Geringschätzung behandeln. (…) Die Grünen sind ja sehr findig, wenn es darum geht, sich einen Souverän herbeizureden, der sozusagen ‘von Natur aus’ ihrer Sache zugeneigt ist. So wird bei grünen Projekten immer die ‘Zivilgesellschaft’ beschworen, die – im Unterschied zur Gesamtgesellschaft – exakt das träumt, was die Grünen auch träumen.“

Gerd Held, Privatdozent am Institut für Stadt- und Regionalplanung der TU Berlin, auf dem Politblog „Achgut.com“ am 13. März





„Aber zurück zu den rund 1,5 Millionen Euro: Wenn sich Journalisten mit Regierungsvertretern ins Bett legen, muss Vorsicht die Mutter der Vernunft sein. Ja, nicht jedes Honorar, das von der Bundesregierung an Journalisten gezahlt wird, ist gleich unredlich. Und dennoch ist die Außenwirkung, die diese Veröffentlichung mit sich bringt, fatal. Zum Teil, weil Außenstehende nachvollziehbarerweise die Situation von freien Journalisten im Land nicht kennen, von denen viele kaum überleben könnten, wären sie in ihrem beruflichen Dasein ausschließlich Journalisten.“

Ben Krischke, Journalist und Leiter „Debatte“, im „Cicero“ am 13. März